Online-Supermarkt LeShop.ch: Wachstum schwächt sich wieder ab

Der Schweizer Online-Supermarkt LeShop.ch hat im ersten Halbjahr 2017 einen Netto-Umsatz von 94 Mio. Franken (exkl. MwSt.) eingefahren. Damit konnten die Eidgenossen ihr Geschäft im Vergleich zum Vorjahr zwar erneut ausbauen, das Umsatzplus fällt allerdings mit einem Zuwachs von gerade einmal 0,5 Prozent ausgesprochen dünn aus. Zum Vergleich: Im Vorjahr konnten die Schweizer in den ersten sechs Monaten des Jahres ihren Netto-Umsatz noch um 4,6 Prozent auf 93,6 Mio. Franken steigern.

LeShop.ch Umsatz
Im ersten Halbjahr 2017 wächst LeShop.ch nur minimal (Grafik: LeShop.ch)

Trotz dem minimalen Plus zeigt sich die Migros-Tochter zufrieden. Die offizielle Begründung: Der Online-Supermarkt habe immerhin ein Wachstum verbuchen können, während zeitgleich die Umsätze im gesamten Schweizer Markt für Lebensmittel (online und offline) spürbar abgenommen hätten.

Die Entwicklung von LeShop.ch fällt zudem besser aus, wenn man ausschließlich das Geschäft mit den Heimlieferungen betrachtet – also wenn Kunden sich ihre Lebensmittel nach Hause schicken lassen oder unterwegs ihre Online-Bestellung an einer so genannten „PickMup“-Abholstelle einsammeln.

Bei diesem Geschäft gab es im ersten Halbjahr 2017 immerhin ein Wachstum von zwei Prozent, was die Schweizer mit zwei Maßnahmen begründen. Zum einen hat die Migros-Tochter in den vergangenen Jahren ihr Service-Angebot so ausgebaut, dass sich Kunden unter anderem in der gesamten Schweiz erstmals frühmorgens ab 06.30 Uhr beliefern lassen und ihre Online-Bestellungen damit noch vor der Arbeit entgegen nehmen können. Zum anderen wurde das Angebot an „PickMup“-Stellen so ausgebaut, dass Kunden ihre Bestellungen inzwischen bei knapp einhundert Abholstationen abholen können.

Zu Jahresbeginn gab es erst 17 solche Sammelstationen. Gemein haben diese Standorte, dass sie sich in Filialen von Händlern befinden, die zur Migros-Gruppe gehören. Kunden von LeShop.ch können sich ihre Online-Bestellung so zum Beispiel in einen Migros-Supermarkt oder eine Filiale des Buch-Händlers Ex Libris liefern lassen, wenn sich das Geschäft bei ihnen in der Nähe oder auf ihrem Arbeitsweg befindet. Im Gegensatz zur Heimlieferung entstehen für Kunden keine Portokosten.

Weil die Migros-Gruppe mit zahlreichen Geschäften in der Schweiz vertreten ist, kann LeShop.ch mit den „PickMup“-Stellen seiner Kundschaft ein dichtes Netz an Abholstationen bieten. Aus diesem Grund wurden im ersten Halbjahr auch die beiden Drive-In-Stationen beerdigt, bei denen Kunden mit dem Auto vorfahren und sich ihre Bestellungen in den Kofferraum ihres PKW packen lassen konnten.

Auf dem Papier eine sinnvolle Entscheidung. Schließlich kann LeShop.ch bei den „PickMup“-Stellen auf der vorhandenen Infrastruktur der Migros-Gruppe aufbauen, während die zwei Drive-In-Stationen auf der grünen Wiese neu errichtet wurden. Zum anderen war das Drive-In-Geschäft überschaubar. Denn mit diesem Geschäft konnte LeShop.ch im ersten Halbjahr 2017 nur um 0,5 Prozent zulegen, während es bei dem Heimliefer-Service (inkl. „PickMup“) allein ein Wachstum von zwei Prozent gegeben hat.

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