Neue Zukäufe: Shopping-Club Vente Privée schlägt zweimal zu
14.04.2016
Privalia-Modell: "Erfolgskonzepte in zwei Schlüsselmärkten"
Andere europäische Märkte sind für Vente Privée bislang also längst noch nicht so bedeutend wie das Geschäft in Frankreich. Bei Privalia sehen die Franzosen dagegen schon heute die "Erfolgskonzepte in den wichtigen Schlüsselmärkten" Spanien und Italien. Vor diesem Hintergrund wirkt der Zukauf sinnvoll, auch weil sich Vente Privée wohl außerhalb von Frankreich weiterhin in Zukunft schwer tun wird. Für diese These spricht zumindest die Entwicklung beim Geschäft in Deutschland, wo man bereits vor anderthalb Jahren laut über einen Marken-Relaunch nachgedacht hatte . Hintergrund ist, dass sich Vente Privée mit dem französischen Markennamen bei nicht-französischen Kunden schwer tut. Mit Privalia dagegen hat sich Vente Privée einen Wettbewerber geschnappt, der aus Spanien stammt und sich selbst auch als Marktführer beim Geschäft der Online-Outlets in seinem Heimatland bezeichnet. Vente Privée dürfte durch den Kauf aber nicht nur die Zahl seiner Kunden steigern. Auch den bestehenden Markenpartnern können die Franzosen etwas Gutes tun. Denn Partner von Vente Privée könnten prinzipiell ihre Ware ja nun auch zusätzlich bei Privalia oder Eboutic verkaufen, wodurch wiederum diese beiden Shopping-Clubs ihr Angebot erweitern und dadurch in einem zweiten Schritt ihre Attraktivität für die Kunden erhöhen sollten. In die Waagschale werfen kann hier Vente Privée seine Erfahrung aus fünfzehn Jahren E-Commerce. Denn die Franzosen hatten ihren Shopping-Club bereits 2001 gestartet und damit lange vor Privalia (Start: 2006) und Eboutic (2007). Das Geschäftsmodell ähnelt sich dennoch bei allen Anbietern. So können sich Kunden bei allen Shopping-Clubs registrieren, um anschließend bei zeitlich limitierten Verkaufskampagnen mit preisreduzierter Markenware zuschlagen zu dürfen. Vente Privée ordert die verkaufte Ware erst dann bei den Herstellern, wenn eine Verkaufskampagne abgeschlossen ist. Anschließend geht die Ware zu Vente Privée, von wo aus sie dann an Endkunden verschickt wird. Bei diesem Modell werden Marken ihre Bestände los, ohne dass die günstigen Preise öffentlich sind. Kunden wiederum können kräftig sparen, müssen dafür aber etwas länger auf Pakete warten. Vente Privée betreibt derzeit schon Länder-Versionen seines Shopping-Clubs für Kunden in Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien und UK sowie für Verbraucher in Österreich, Belgien und Holland. Privalia wiederum adressiert neben Kunden in Italien und Spanien noch Verbraucher in Mexiko und Brasilien. Im Geschäftsjahr 2014 wurde über alle vier Länder-Shops ein Netto-Umsatz von 415 Mio. Euro erzielt. Die Privalia-Gründer verstärken künftig das Management-Team von Vente Privée. Die zwei Eboutic-Gründer Arthur Dauchez und Laure de Gennes halten weiterhin Minderheitsanteile am Schweizer Shopping-Club, beide bleiben als Direktoren tätig. Mit Vente Privée soll das Wachstum im Schweizer Markt vorangetrieben werden, wo sich Eboutic "zu einem profitablen lokalen Akteur" entwickelt habe. Vente Privée hatte im Herbst 2015 angekündigt, mit Übernahmen wachsen zu wollen . Zunächst wurde der belgische Wettbewerber Vente Exclusive übernommen, der weiter eigenständig am Markt aktiv ist.Basis
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