Neue Strategie: Windeln.de denkt über stationäre Standorte nach

Bislang konzentriert sich der deutsche Spezial-Versender Windeln.de ausschließlich auf das Geschäft im E-Commerce. Doch diese Online-Pureplay-Strategie dürfte bald Geschichte sein. Denn der Konzern aus München denkt nun darüber nach, sein Geschäftsmodell auf den stationären Einzelhandel auszuweiten.

Charles Yan
Charles Yan (Bild: Windeln.de)

Offline expandieren will der Handelskonzern allerdings weder in der DACH-Region noch im übrigen europäischen Ausland. Denn spannend sind für Windeln.de vor allem stationäre Standorte in China. Hier könne man nämlich eine breite Zielgruppe zu „attraktiven Offline-Kundenakquisitionskosten“ erreichen und dabei sowohl von guten Lieferantenbeziehungen als auch einem hohen Bekanntheitsgrad von Windeln.de in China profitieren.

Expandieren will der Konzern mit eigenen Stores, Shop-in-Shop-Flächen und Franchise-Partnern, wie es auf Nachfrage von neuhandeln.de heißt.

In einem ersten Schritt liegt der Fokus dabei auf eigenen Stores und Shop-in-Shop-Flächen, um einen „Proof of Concept“ zu erstellen. Um das Fernost-Geschäft voranzutreiben, wurde bereits das Team in Shanghai von einem auf sechs Mitarbeiter ausgebaut. Im Juni wurde zudem mit Charles Yan (siehe Foto) ein dritter Vorstand installiert, der seitdem vor Ort für das China-Geschäft verantwortlich ist.

Der deutsche Konzern will sein Geschäft in Fernost aber nicht nur auf der Fläche ausbauen. Geplant ist unter anderem auch der Vertrieb auf zusätzlichen Online-Kanälen wie Kaola, JD oder WeChat, nachdem es bislang einen chinesischen Online-Shop gibt und Windeln.de zudem auf dem Online-Marktplatz Tmall verkauft. Hintergrund ist, dass Windeln.de eine „konsequente Wachstumsstrategie“ in China verfolgt. So sind seit einer Kapitalerhöhung in diesem Frühjahr zwei asiatische Großinvestoren dabei.

Windeln.de Umsatz
Die aktuelle Umsatzentwicklung von Windeln.de im Überblick (Grafik: Windeln.de)

Der chinesische Markt biete außerdem „signifikantes Wachstumspotential“. Das belegen auch aktuelle Zahlen. Denn im ersten Halbjahr 2019 hat der Konzern einen weltweiten Netto-Umsatz von 40,9 Mio. Euro erreicht, der damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 56,4 Mio. Euro liegt. Und dabei hat der Umsatz sowohl in der DACH-Region als auch im übrigen Europa sowie in China nachgelassen, weil der Konzern sein Sortiment reduziert und sich auf Produkte mit höheren Margen konzentriert. Mit einem Umsatzanteil von 61 Prozent am gesamten Konzernumsatz ist das China-Geschäft aber nach wie vor der wichtigste Markt für Windeln.de. Kein Wunder also, dass gerade hier investiert wird (siehe Grafik).

Die deutsche Windeln.de-Gruppe verkauft aktuell über ihre Marke Windeln.de in der DACH-Region und in China. Dazu ist der Konzern außerdem noch mit Bebitus in Frankreich, Spanien und Portugal aktiv.

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