Das hatte sich angedeutet: Nach dem Rückzug beim Multichannel-Kongress eTailment Summit ist der Bundesverband für E-Commerce und Versandhandel (BEVH) ab diesem Jahr wieder an der Konkurrenzveranstaltung NEOCOM beteiligt, die der Verband bereits in der Vergangenheit unterstützt hatte. Im Gegensatz zu früher hat der BEVH nun aber eine etwas andere Rolle.
Auf der NEOCOM waren zuletzt 180 Aussteller (Bild: Management Forum)
So bleiben auch in diesem Jahr das Management Forum der Verlagsgruppe Handelsblatt und der FID Verlag die alleinigen Veranstalter der NEOCOM, während der BEVH die Veranstaltung ab sofort als Träger unterstützen wird. Damit ist der Verband auf dem Papier nicht mehr so stark mit der NEOCOM verbunden wie früher, als der BEVH noch Mitveranstalter war. Nach eigenen Angaben seien BEVH und NEOCOM-Veranstalter aber gleichberechtigte Partner.
Gegenüber neuhandeln.de argumentiert NEOCOM-Veranstalter Management Forum zudem, dass sich an der Zusammenarbeit nicht viel ändere und der BEVH sich inhaltlich einbringen werde. Zur finanziellen Beteiligung des Verbands verrät man nichts, an der NEOCOM mitverdienen dürfte der BEVH aber wohl kaum, solange er kein Veranstalter ist.
Kurskorrektur: Statt „Lead-Kongress“ in Berlin nun Träger der NEOCOM
Zur Erinnerung: Bis zum Jahr 2012 hatten BEVH, Management Forum und FID Verlag die NEOCOM (zuvor: Versandhandelskongress) zusammen veranstaltet. Vom gemeinsamen Event hatte sich der Verband aber im Jahr 2013 verabschiedet, um in Berlin mit einem neuen Format („eTailment Summit“) einen „Lead Kongress“ für „Top-Entscheider des Interaktiven Handels“ aufzubauen. Veranstalter war neben dem BEVH die dfv Mediengruppe.
Nach zwei Jahren wechselt der BEVH wieder vom eTailment Summit zur NEOCOM, weil man die „positive Entwicklung der NEOCOM vorantreiben“ möchte. Viele Mitglieder und Partner des Verbands hätten zudem gefordert, dass der BEVH wieder die NEOCOM unterstützt und Händler sich so auf eine einzige Veranstaltung in der Branche konzentrieren können.
Bilanz 2014: NEOCOM mit Aufwind, eTailment Summit im Sinkflug
2014 hatten insgesamt 2.000 Teilnehmer den eTailment Summit in Berlin besucht. Damit war die Zahl der Besucher im Vergleich zum Vorjahr um fast 500 Teilnehmer gesunken. Parallel waren auf der Fach-Messe im Flughafen Berlin-Tempelhof nur 80 Aussteller vertreten.
Die NEOCOM dagegen zählte im vergangenen Jahr insgesamt mehr als 4.000 Besucher und war spürbar gewachsen (2013: 3.500 Besucher). Auf der Messe gab es gleich 180 Aussteller.
Bereits im vergangenen Herbst war zu hören, dass die NEOCOM-Veranstalter erste Gespräche mit dem BEVH führen – offiziell bestätigen wollte man das damals allerdings nicht. Nach dem Rückzug beim eTailment Summit vor wenigen Wochen lag es aber quasi auf der Hand, dass der BEVH sich wieder an der NEOCOM beteiligen wird. Neben dem BEVH unterstützt auch weiter der HDE die Veranstaltung als Träger, nachdem dieser Verband seit 2013 ein Partner ist.
Die NEOCOM 2015 findet am 7. und 8. Oktober 2015 auf dem Areal Böhler in Düsseldorf statt. Erwartet werden 1.200 Kongressbesucher, 5.000 Messebesucher und 220 Aussteller.
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Das sind doch mal gute Nachrichten! Schön, dass die Patreien wieder zusammen gefunden haben. Freue mich schon auf die nächste NEOCOM.
Ein sicherlich logischer und sinnvoller Schritt – der aber nicht verdecken kann, dass die Messe auch dieses Jahr wieder deutlich kleiner ausfallen wird, als bei der letzten, schon arg schwächelnden, Veranstaltung vor der Trennung in Wiesbaden…
Insofern ist man von einer „Leitveranstaltung“ sicherlich weit entfernt und auch wenn es zu einer allgemeinen Konsolidierung kommt und diverse Veranstaltungen wegfallen oder marginalisiert werden, bleibt es doch eher bei der allgemeinen Zersplitterung und Zerfaserung.
Muss nicht sein, wenn die Beteilgten echt gelaeutert sind und sich auf das Produkt -Kongress und Messe – konzentrieren. Inhaltlich und organisatorisch ist viel zu tun. Ein Leitfaden fuer die naechsten 5 Jahre muss her. Mit klaren Definitionen. Attraktivitaet durch Kontroversitaet steigern. Raus aus dem GRAU hin zur Farbe. Mehr Lebendigkeit und weniger Schaulaufen. Vor allem aber muss die Veranstaltung wieder das zuhause der Beteiligten werden und nicht der Zuschauer, die eh nichts zu sagen haben.
Es war fuer mich klar, dass die fatalen Entscheidungen vor 3 Jahren nur fatale Ergebnisse produzieren konnten. Nun muss der Schlussstrich gezogen werden, um zu einen neuen erfolgreichen Anfang zu kommen. Zumindest Martin Gross-Albenhausen hat genug Potentiale um das zu machen. Ich wuensche allen Beteiligten eine glueckliche Hand.
Die ganze Uebung haette man sich wirklich sparen koennen. Am Ende ist das eingetreten, was ich von Anfang an gesagt habe: Keine win-win Situation fuer ALLE Beteiligten. Eine erfolgreiche Konzeption muss ausgebaut und nicht leichtfertig irgendwelchen Pseudo-Interessen geopfert werden. Ich glaube allerdings nicht, dass die, die fuer Berlin ohne Ruecksicht auf Verluste votierten, JETZT ihrer Verantwortung gerecht werden und sich VOR der Branche fuer ihre Fehlentscheidung entschuldigen. Insofern sind die naechsten Fehler progammiert. Leider.