"Langwierige wirtschaftliche Probleme": Haba-Gruppe beendet Jako-o

von Stephan Randler

11.08.2023

 (Bild: NH-Pressebild)
Bild: NH-Pressebild
Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Die Kindermarke Jako-o   steht vor dem Aus. Das hat nun die Haba Familygroup   beschlossen, die hinter der bekannten Vertriebsmarke für Mode und Kindersachen steht. Hintergrund ist, dass die Gruppe derzeit ihre Geschäftsbereiche neu organisiert. Nicht ohne Grund. Denn nach eigenen Angaben haben eine allgemeine Kaufzurückhaltung sowie Veränderungen der Lieferketten als auch steigende Material- und Logistikkosten nun dazu geführt, dass sich die Haba-Gruppe momentan in der größten Umstrukturierung ihrer bisherigen Firmengeschichte befindet. Die Konsequenz daraus ist, dass der Geschäftsbereich Jako-o eingestellt wird.
Stefanie Frieß
Stefanie Frieß (Bild: Haba Familygroup)
"Der Geschäftsbereich Jako-o wird aufgrund der langwierigen wirtschaftlichen Probleme keine Zukunft mehr haben", berichtet Stefanie Frieß (siehe Foto), die bei der Gruppe als Geschäftsführerin für Marketing und Vertrieb zuständig ist. Die Haba-Gruppe wird sich daher auf die beiden Geschäftsbereiche Haba   und Haba Pro   konzentrieren. Unter der Marke "Haba" wird eigenes Baby- und Kinderspielzeug entwickelt und verkauft, während "Haba Pro" wiederum als Komplettausstatter für Krippen, Kindergärten und Kitas positioniert ist. Dieses B2B-Geschäft wurde bis zum Jahr 2022 unter der Marke "Wehrfritz" geführt.

Konzentration auf Kerngeschäft

Diese zwei Geschäftsbereiche - also sowohl Haba als auch Wehrfritz bzw. Haba Pro - bilden den Kern der Firmengruppe, die schon im Jahr 1938 gegründet   worden ist. Ende der 1980er Jahre wurde das Geschäft dann zusätzlich um die Marke "Jako-o" erweitert, über die seitdem Mode und ausgewählte Kindersachen für Babys und Kinder von null bis zehn Jahren vermarktet werden. Das Sortiment umfasst insbesondere Baby- und Kindermode als auch Spielzeug, Praktisches für den Familienalltag sowie Mitwachs-Möbel und zudem Bastelideen. Dabei werden sowohl Eigenentwicklungen als auch die Produkte anderer Marken angeboten.
Jako-o
"Robust-Overall": Kinderbekleidung von Jako-o im Einsatz (Bild: Haba Familygroup)
Nach Angaben der Haba-Gruppe steht aktuell noch nicht fest, wann genau der Geschäftsbetrieb von Jako-o endgültig eingestellt werden soll. In den kommenden Monaten wird das Produktportfolio allerdings bereits in großem Maße ausgedünnt, wie es auf Nachfrage von neuhandeln.de heißt. Ein Teil der Produkte soll zudem in das Portfolio von Haba überführt werden. Wie viele Mitarbeiter das Aus betrifft, ist momentan unklar. Nach eigenen Angaben beschäftigt die Haba-Gruppe weltweit rund 2.000 Menschen. Das Unternehmen kann aber nicht exakt zuordnen, wie viele Mitarbeiter für welche der drei Marken arbeiten. Denn viele der Mitarbeiter am Firmensitz in Bad Rodach (Oberfranken) arbeiten laut der Gruppe für eine, zwei oder drei Produktmarken. Mit der Konzentration auf das Kerngeschäft der beiden Marken "Haba" und "Haba Pro" will die Haba-Gruppe nach eigenen Angaben die "Herausforderungen der Zukunft meistern" und die "großen Herausforderungen der kommenden Jahre" bewältigen können. Nach eigenen Angaben konnte die Gruppe in dem vergangenen Geschäftsjahr 2022 einen Netto-Umsatz von 313 Mio. Euro erzielen, der damit allerdings elf Prozent unter dem Vorjahreswert liegt (2021: 347 Mio. Euro). Um sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren, hatte die Haba-Gruppe bereits vor zwei Jahren die Vertriebsmarke "Qiero!" beerdigt   . Hier wurden Damen-Textilien, Accessoires und Lifestyle-Produkte wie Deko-Artikel angeboten   , um das Portfolio der Gruppe abzurunden.
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