Globetrotter plant Same-Day-Delivery und bessere Preise

18.08.2014

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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Der Outdoor-Spezialist Globetrotter   will ab diesem Herbst seine Online-Kunden bereits am Tag der Bestellung beliefern. Einen entsprechenden Bericht aus dem Hamburger Abendblatt   hat der Multichannel-Händler auf Nachfrage von neuhandeln.de bestätigt. Demnach wird Same-Day-Delivery zunächst für Kunden angeboten, die im Umkreis der Filialen in Hamburg   (Wiesendamm 1) und Stuttgart   (Tübingerstraße 11; eröffnet am 06. September) wohnen. Kosten soll die Lieferung am selben Tag voraussichtlich zwischen neun und zehn Euro pro Lieferung. Mit Same-Day-Delivery will Globetrotter seinen Service für solche Kundengruppen verbessern, die ihre Bestellungen schneller als bisher erhalten möchten. Bedarf könnte es zwar prinzipiell geben, da aktuell die durchschnittliche Lieferzeit (vom Bestelleingang bis zur Paketzustellung) nach eigenen Angaben   mindestens 3-5 Werktage beträgt. Dafür aber zahlen Kunden im Online-Shop auch nur 2,95 Euro Versandkosten   . Doch nicht nur deshalb kann man davon ausgehen, dass nur ein Bruchteil der Kunden den Aufpreis für eine Blitzlieferung bezahlen wird. Eine Verbraucherbefragung des ECC Köln   veranschaulicht jedenfalls, dass Kunden ihre Bestellungen prinzipiell lieber versandkostenfrei erhalten möchten als noch am selben Tag   . Und der Elektronik-Händler Notebooksbilliger.de hat seinen im Herbst 2012 gestartet Same-Day-Service in München   sogar schon wieder eingestellt   , weil die Nachfrage nach eigenen Angaben zu gering war. Bei Globetrotter kommt obendrein erschwerend hinzu, dass der Multichannel-Händler aktuell nur über neun Filialen   verfügt und damit Same-Day-Delivery kaum bundesweit anbieten kann - so fehlt im Gegensatz zu anderen Multichannel-Händlern wie Media-Saturn ein dichtes Filialnetz, über das man viele Kunden in der Nähe der Geschäfte beliefern kann   . Damit dürfte Same-Day-Delivery von vornherein nur für eine Nischenzielgruppe verfügbar sein. Insofern macht es zunächst durchaus Sinn, dass Globetrotter nicht nur eine in eine schnellere Zustellung investieren will. Denn laut dem Abendblatt ist auch geplant, im Online-Handel künftig "wettbewerbsfähigere Preise" zu bieten. Was konkret geplant ist, hat Globetrotter auf Nachfrage von neuhandeln.de nicht verraten. Schmecken dürfte es Handelspartnern wie Jack Wolfskin   aber nicht, wenn Globetrotter einen Preiskampf anzettelt. Schließlich verkaufen immer mehr Hersteller auch über eigene Online-Shops, denen Globetrotter durch günstige Preise die Kunden abspenstig machen könnte. Günstige Preise muss man sich zudem leisten können. Im Geschäftsjahr 2012/2013 (Stichtag: 28. Februar) war Globetrotter jedenfalls erneut in die roten Zahlen gerutscht   und hatte das zweite Geschäftjahr in Folge einen Verlust eingefahren   . Laut dem Abendblatt hat der Outdoor-Spezialist auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/2014 rote Zahlen geschrieben und rechnet auch im laufenden Geschäftsjahr 2014/2015 mit einem negativen Erlebnis, was das Unternehmen ebenfalls auf Nachfrage bestätigt hat. Demnach erwartet Globetrotter erst im kommenden Geschäftsjahr 2015/2016 eine "Rückkehr in die Gewinnzone" - was laut dem kürzlich veröffentlichen Geschäftsbericht für das Jahr 2012/2013 ursprünglich bereits für das laufende Geschäftsjahr 2014/2015 angedacht gewesen war. Um die Kosten zu reduzieren, werden unter anderem Verwaltung und Logistik an einem Standort konzentriert   . Update (19. August; 16:08): Auf Nachfrage hat Globetrotter bestätigt, dass bislang in allen Vertriebskanälen dieselben Preise gelten. Wenn der Outdoor-Händler also nur im Internet günstiger verkauft, gelten on- und offline verschiedene Preise. Die höheren Preise vor Ort sollte man dann gut verargumentieren können, um Kunden nicht vor den Kopf zu stoßen.