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Unregelmäßig, anspruchsvoll und kleinteilig: Individualisierungstrend bei B2B-Bestellungen

Gastbeitrag von Moritz Brengel

Artjom Bruch, CEO bei Trusted Returns, erklärt, wie Unternehmenskunden heute einkaufen wollen und wo Händler sie verlieren.

 (Bild: Victoria, Pixabay)
Bild: Victoria, Pixabay

Kunden zu gewinnen, steht meist an allererster Stelle, wenn in Unternehmen über das Thema Wachstum und das Erreichen von Unternehmenszielen reflektiert wird. Die After-Sales-Phase, also die Kundenbetreuung und Services nach dem Auftragseingang, werden oft vernachlässigt. Dazu gehört für viele B2B- ebenso wie B2C-Händler die Retourenthematik, ganz gleich ob Widerrufsretoure, Rückgabe, oder Umtausch. Jedoch riskieren sie dabei, dass negative Erfahrungen dazu führen, dass selbst Kunden, die mit den Produkten zufrieden sind, nicht wieder im Shop einkaufen.

Das mag bei einzelnen Privatkunden zu verschmerzen sein, im B2B-Bereich wiegt ein schlechtes Kundenerlebnis aber besonders schwer, denn Auftragsvolumina sind in der Regel größer und gute Kundenbeziehungen langfristiger. Wenn man sich vor diesem Hintergrund an die Faustregel erinnert, dass für einen Neukunden zwei bis drei Mal so viele Ressourcen aufgebracht werden müssen als für einen zufriedenen Stammkunden, fällt schnell auf, dass sinnvolle und leistungsfähige Tools im After-Sales für Händler mit Fokus auf dem B2B-Geschäft von zentraler Bedeutung sind.

Humanisierung des B2B-Geschäfts

Geprägt vom privaten Shoppingerlebnis und den Lieferkettenproblemen in den letzten Jahren, haben Einkäufer im B2B-Umfeld inzwischen auch höhere Erwartungen an Flexibilität und Betreuung durch ihre Zulieferer. Der Schluss daraus: Im B2B-Geschäft muss der gleiche Komfort und Service herrschen wie im B2C-Bereich. Entsprechend ist zu empfehlen, dass Ansprechpartner nicht nur in ihrer Rolle im jeweiligen Unternehmen wahrgenommen werden, sondern als Einzelpersonen mit Erwartungen und Wünschen. Dies sollte sich in der Art und Weise widerspiegeln, wie die Kommunikation mit den Kunden geführt wird. Grundsätzlich empfiehlt es sich die Frage ?Wie kann ich helfen?? im Hinterkopf zu bewahren. Lösungsorientierung und Dialogoffenheit sind zwei Kernelemente, die gerade im After-Sales die Kundenbeziehung auch bei Reklamationen positiv vertiefen können.

Individualisierung im E-Commerce erreicht das B2B-Geschäft

Grundsätzlich ist festzustellen, dass auch das B2B-Geschäft kleinteiliger wird. Das Einkaufsverhalten der Kundschaft bewegt sich weg von großen, regelmäßig getätigten Bestellungen, hin zu Bestellungen on-demand. Was allerdings gleich bleibt ist die Erwartungshaltung an Service und Komfort, egal ob Einkäufer alle sechs Monate eine große Bestellung aufgeben, oder nun ad hoc Einzelbestellungen tätigen. So wird das Geschäft mit Unternehmenskunden allgemein kleinteiliger und die Prozesskomplexität auf der Händlerseite vervielfacht sich. Verstärkend auf diese Dynamik wirken Diskrepanzen bei den Prozessen vor und nach dem Kauf: Händler, die Kunden mit digitalem Komfort und gutem Marketing zum Kauf animieren, die Anliegen der Unternehmenskunden nach dem Kauf aber über Mitarbeiter regeln, die die individuellen Vertragsbedingungen in Ordnern nachschlagen müssen, spüren den steigenden Druck durch den Wandel im B2B-Geschäft besonders stark.

Für dieses neue Einkaufs- und Rückgabeverhalten sind die wenigsten B2B-Onlineshops gerüstet. Händler stehen vor der Herausforderung, dafür zu sorgen, dass ihre Systeme die Veränderungen stemmen können. Bei allem Wandel ändert sich nämlich ein kritischer Aspekt nicht: Die Toleranz für schlechte Erfahrungen mit Händlern ist weiterhin verschwindend gering, wenn überhaupt vorhanden. Einkäufer müssen Verzögerungen oder Fehler bei Lieferungen vor ihren Vorgesetzten verantworten. Eine missglückte Bestellung zieht Konsequenzen mit sich ? vom verzögerten Projektstart, der Produktionsverzögerung bis hin zum neuen Mitarbeiter, der am ersten Tag nicht arbeiten kann, weil der Laptop fehlt.

Neue Lösungen finden sich nicht in alten Systemen

Im B2B-Bereich verlässt man sich in weiten Teilen noch heute auf festgelegte Ansprechpartner für die jeweiligen Unternehmenskunden. Dieser Lösungsansatz war bisher als Gradwanderung zwischen Nahbarkeit, Effizienz und Skalierbarkeit sinnvoll. Durch die gestiegene Kleinteiligkeit der Aufträge oder Bestellungen und die wachsende Prozesskomplexität, kann eine reibungslose, individuelle Betreuung durch fest zugeteilte Ansprechpartner für Unternehmenskunden nicht mehr durchgehend gewährleistet werden. Dadurch leidet bei Händlern die Effizienz und der Mehraufwand schmälert die Marge. Self-Service-Tools kommt hier zur Lösung des Problems eine Schlüsselrolle zu: Sie schaffen die so dringend benötigten Kapazitäten, um den Erwartungen von Unternehmenskunden gerecht zu werden.

Komplexität vorgreifen: Hilfe zur Selbsthilfe

Mit der steigenden Kleinteiligkeit und der damit einhergehenden Prozesskomplexität braut sich für viele Unternehmen im Kundenservice des B2B-Geschäfts eine ungünstige Gemengelage zusammen: Kundenzufriedenheit zu gewährleisten, wird zur Herausforderung, da parallel kleinteiligere und weniger regelmäßige Auftragsvolumina höhere Anforderungen an das Service-Level stellen, während gleichzeitig anspruchsvolle Kundenbeziehungen und eine größere Arbeitslast durch Regulatorik und Zahlungsabläufe zu navigieren sind. Diese Gemengelage zu adressieren kann nur auf Entscheider-Ebene passieren, denn die Prozesse im gesamten After-Sales müssen angepasst werden.

Automatisierungsmaßnahmen sind der Schlüssel zum Schaffen der Kapazitäten, die notwendig sind, um die Veränderungen im Kundenverhalten zu stemmen. Derzeit steigt die Arbeitslast im After-Sales effektiv, aber ohne positive Effekte in der Bilanz. Denn von der Frage zum Lieferstatus bis hin zur Reklamation auf Grund eines Produktionsfehlers landen alle Kundenanliegen nach dem Kauf gleichermaßen bei Kundenservicemitarbeitern, während bei Kunden der Verhaltenstrend zu kleineren Bestellungen und mehr on-demand sich fortsetzt.

Entscheider, die diese Herausforderung unbeantwortet lassen, oder sie gar nicht erst wahrnehmen, steuern auf eine unangenehme Situation zu. Sie zeigt sich entweder im Kundenservice durch überlastete Mitarbeiter oder bei der Kundschaft selbst durch wachsende Unzufriedenheit. Beide Konstellationen sind leichter zu verhindern als zu revidieren. Ebenfalls können die notwendigen Veränderungen auch als Chance verstanden werden, gleich mehrere Dinge umzusetzen: Denn ganz gleich, ob B2B- oder B2C-Geschäft, Rückversand und Kostenrückerstattung als Universallösung sollte wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit längst ausgedient haben.

Über Trusted Returns
Trusted Returns ist die IT-Plattform für das Retourenmanagement im E-Commerce und für den nationalen und internationalen Handel. Im Vordergrund stehen dabei die Verbesserung der Consumer Experience, die Minimierung von Kosten und die Umsatzsteigerung des Händlers. Innerhalb eines Ökosystems bestehend aus Verbrauchern, Händlern, Carriern, Plattformanbietern und Dienstleistern werden dabei sowohl sämtliche Geschäftsprozesse des Retourenmanagements als auch die Verwertung der entstehenden Daten in einem digitalen Prozess in den Fokus der Betrachtung gerückt.

Das Unternehmen hat seinen Sitz in Bonn. Das Team um Geschäftsführer und Gründer Artjom Bruch verfolgt die Vision: "better returns, more revenue".

Weitere Informationen erhalten Sie unter
Trusted Returns
Peter-Joseph-Lenne-Straße 5
51377 Leverkusen
021433 016 720
www.trustedreturns.com  

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