Finanzen: Cyberport beklagt anhaltenden Druck auf Preise
07.10.2015
Neue Stores wie der Laden in München belasten das Ergebnis (Bild: Cyberport)
Schließlich hatte Cyberport bereits zu Jahresbeginn kommuniziert, dass der Spezialist für Consumer Electronics im vergangenen Jahr um zehn Prozent zulegen konnte - damals hatte Cyberport allerdings nur den Brutto-Umsatz von 606 Mio. Euro (inkl. MwSt.) ausgewiesen . Überraschend ist dagegen, dass Cyberport auch im vergangenen Geschäftsjahr wieder einen Jahresfehlbetrag verbuchen musste. Nachdem der Elektronik-Händler bereits ein Jahr zuvor in die roten Zahlen gerutscht war , gab es nun einen Verlust von -3,1 Mio. Euro. Damit hat sich der Verlust im Vergleich zum Vorjahr (2013: -2,6 Mio. Euro) sogar noch erhöht (siehe Grafik). Profitieren konnte Cyberport zunächst zwar davon, dass der Support für das Betriebssystem Windows XP auslief und sich Kunden vor diesem Hintergrund neue Notebooks kauften. Auch das Geschäft mit Smartphones und Tablet-PCs entwickelte sich "sehr dynamisch", wie es im Geschäftsbericht heißt. Zudem habe man den Umsatz durch attraktivere Preise und neue Ladengeschäfte gesteigert. Doch parallel habe der Wettbewerb "an Schärfe zugenommen". Demnach informieren sich immer mehr Verbraucher vor einem Kauf in Preissuchmaschinen und stöbern im Internet nach Gutscheinen, was für einen "anhaltenden Druck auf die Preise" sorge. Dazu würden nach wie vor neue Online-Händler mit preisaggressiven Angeboten auf den Markt drängen. Auch größere Marktbegleiter wie die Media-Saturn-Gruppe hatten laut Cyberport ihren Vertrieb intensiviert und übten mit Sonderangeboten hohen Druck auf die Preise aus. Dazu habe Amazon sein Angebot verbreitert und sei ebenfalls preisaggressiv.Bei Cyberport gab es das zweite Jahre in Folge einen Verlust (Bild: eigene Grafik)
Die Zahlen zeigen aber zunächst eine positive Entwicklung auf. So steht dem Netto-Umsatz von 508,8 Mio. Euro im Jahr 2014 ein Materialaufwand von 467,7 Mio. Euro gegenüber. Zieht man diesen Wert vom Umsatz ab, so verleibt ein Rohertrag von 41,1 Mio. Euro, was ungefähr einer Rohertragsquote von 8,1 Prozent entspricht. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor gab es bei 460,9 Mio. Euro Netto-Umsatz einen Materialaufwand von 424,7 Mio. Euro, was zu weniger Rohertrag von 36,2 Mio. Euro führte und einer Rohertragsquote von etwa 7,9 Prozent entsprach (ohne Berücksichtigung der sonstigen betrieblichen Erträge und bezogen auf die Umsatzerlöse). Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag mit -3,1 Mio. Euro dennoch unter dem Vorjahr (2013: -2,6 Mio. Euro). Schuld daran sind unter anderem höhere Personalkosten. Diese sind von 11,0 Mio. Euro im Vorjahr auf 13,3 Mio. Euro gestiegen. Denn Cyberport hatte 2014 zwei neue Stores in München und Berlin eröffnet und beschäftigt seitdem mehr Personal. Auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich um 4,09 Mio. auf 32,25 Mio. Euro erhöht - unter anderem wegen höheren Ausgaben für Logistikdienstleistungen und Mieten. Insgesamt sind die Umsätze wie erwartet gestiegen, das erwartete Ergebnis wurde jedoch nicht erreicht. Schuld sei auch eine "unerwartete Markteintrübung" in der zweiten Jahreshälfte 2014. Zur Erinnerung: Im Geschäftsbericht 2013 wurde für das Berichtsjahr 2014 ein "ausgeglichenes operatives Ergebnis" prognostiziert . Diese Kennzahl wird im Jahresabschluss 2014 zwar nicht direkt genannt. Wenn man aber die Warenerlöse und die sonstigen betrieblichen Einnahmen addiert und davon lediglich den Materialaufwand sowie die Personalkosten und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen abzieht, erhält man ein kleines Minus von -0,8 Mio. Euro (also vor Abschreibungen sowie Zinsen und ähnlichen Aufwendungen beziehungsweise Erträgen). Für das laufende Geschäftsjahr 2015 rechnet Cyberport mit leicht wachsenden Umsatzerlösen und einem leicht verbesserten Ergebnis, wie im Jahresabschluss für 2014 prognostiziert wird.Basis
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