Klingel-Krise: Eigenverwaltungsverfahren eröffnet - Investorensuche läuft
03.08.2023
Klingel leidet unter Konsumflaute und Inflation
Die Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung wurden nun konkret eröffnet für die Schneider GmbH & Co. KG (Aktenzeichen: 101 IN 383/23) als auch für die Impressionen Versand GmbH (101 IN 382/23) und für die K – Mail Order GmbH & Co. KG (101 IN 399/23). K-Mail Order ist die Hauptgesellschaft der Gruppe und steht insgesamt hinter mehreren Händler-Marken wie Klingel, Mona oder Happy Size. Mit diesen verkauft die Klingel-Gruppe an die Zielgruppe der "Best Ager" (Kunden ab 50 Jahren). Eine jüngere Zielgruppe bedient dagegen der Impressionen-Versand, der Möbel, Accessoires und Mode anbietet. Schneider wiederum verkauft Werbeartikel, Möbel und Accessoires an Geschäftskunden und bedient zudem Privatpersonen. Die Gesellschaften sind aus verschiedenen Gründen in Schieflage geraten. Als Gründe nennt die Klingel-Gruppe unter anderem eine "deutliche Konsumzurückhaltung" sowie "signifikant gestiegene Kosten" durch die Inflation. Bei Eigenverwaltungsverfahren bleibt die Geschäftsführung im Amt und kann so selbst ein Unternehmen sanieren. Statt eines Insolvenzverwalters wird dabei immer ein Sachwalter bestellt, um die Geschäftsführung zu beaufsichtigen und die Interessen der Gläubiger zu wahren. Das unterscheidet Eigenverwaltungsverfahren von regulären Insolvenzverfahren, bei denen ein Insolvenzverwalter das Geschäft übernimmt. Verfahren in Eigenverwaltung werden in der Regel dann von Gerichten angeordnet, wenn ein Unternehmen diesen Antrag frühzeitig stellt und gute Aussichten auf eine Sanierung bestehen.Abonnieren Sie unseren kostenlosen wöchentlichen Newsletter!