Konsumzurückhaltung und Ukraine-Krieg: Deerberg stellt Insolvenzantrag

23.06.2023

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Die Deerberg GmbH   hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Uelzen gestellt. Dieses Gericht hat dem Antrag des Spezialisten für nachhaltige Damen-Mode am 20. Juni 2023 entsprochen und die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet (Aktenzeichen: 7 IN 40/23). Rechtsanwalt Friedrich von Kaltenborn-Stachau aus der Kanzlei BRL   wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Deerberg
Geschäft von Deerberg (Bild: Deerberg GmbH)
"Die inflationsbedingte generelle Konsumzurückhaltung und die weiteren Folgen des Ukraine-Krieges haben die Marktlage für Fashion Brands im Multi-Channel-Vertrieb mit Schwerpunkt Distanzhandel erschwert", erklärt der Fashion-Händler aus Hanstedt an der Lüneburger Heide. "Hiervon ist auch Deerberg betroffen". Das Unternehmen beschäftigt rund 270 Mitarbeiter. Deren Löhne und Gehälter seien für die kommenden Monate gesichert, die Insolvenzgeldvorfinanzierung auf dem Weg. Das Insolvenzgeld wird bei der Agentur für Arbeit für drei Monate bis einschließlich August 2023 beantragt, wie Deerberg auf Nachfrage erklärt. Das Geschäft der Deerberg GmbH läuft nach eigenen Angaben wie gehabt weiter, sämtliche Filialen bleiben geöffnet und auch im Online-Shop können Kunden weiter bestellen. Deerberg ist bereits mit verschiedenen potenziellen Investoren in Kontakt. "Gemeinsam mit der Geschäftsleitung bemühe ich mich um eine zügige Lösung zur Sanierung des Traditionsunternehmens Deerberg", erklärt der vorläufige Insolvenzverwalter. Deerberg wurde im Jahr 1986 gegründet und verkauft über gedruckte Kataloge und den Online-Handel an Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dazu betreibt der Spezialist für nachhaltige Damen-Mode sechs Ladengeschäfte und zwei Outlet-Stores   in Deutschland. Seit Ende 2021 bedient Deerberg über den E-Commerce zudem Kunden in Holland. Im Geschäftsjahr 2021 wurde ein Netto-Umsatz von rund 61 Mio. Euro   eingefahren, der Gewinn nach Steuern (EAT) lag damals bei nahezu 1,85 Mio. Euro   .
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