Bonprix-Bilanz: Preissensibilität und Kaufzurückhaltung erschweren Geschäft

26.10.2023

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Der Mode-Händler Bonprix   hat im Zeitraum von Anfang März bis Ende August 2023 einen Netto-Umsatz von rund 835 Mio. Euro erwirtschaftet. Damit hat sich das Geschäft in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2023/2024 (Ende: 29. Februar 2024) deutlich rückläufig entwickelt. Denn im ersten Halbjahr 2022/2023 war die Otto-Tochter noch auf einen Netto-Umsatz von etwas über 920 Mio. Euro   gekommen.
Kai Heck
Finanzchef Kai Heck (Bild: Bonprix)
Im Jahresvergleich ist der Umsatz damit um rund zehn Prozent gesunken. Das liegt aber auch mit daran, dass Bonprix im vergangenen Jahr sein Geschäft in Russland eingestellt   hat. Wenn man dieses Geschäft auch aus dem Vorjahr heraus rechnet, reduziert sich das Minus etwas. Dann liegt Bonprix im ersten Halbjahr 2023/2024 auf vergleichbarer Basis rund acht Prozent unter Vorjahr. "In vielen Ländern spüren wir bei unseren Kunden krisen- und inflationsbedingt weiter eine Preissensibilität und Kaufzurückhaltung", erklärt Kai Heck (siehe Foto), der in der Geschäftsführung von Bonprix die Finanzen verantwortet. In den einzelnen Ländern hat sich das Geschäft jetzt dennoch unterschiedlich entwickelt. Umsatzrückgänge verzeichnet der Mode-Händler zum Beispiel in einigen osteuropäischen Märkten als auch beim Geschäft in Frankreich und Italien, was Bonprix mit "schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen" sowie mit einer "gesunkenen Ausgabebereitschaft" begründet. Niedrig einstellig zugelegt hat dagegen das Geschäft in der Schweiz und Österreich, wo die allgemeine Konsumzurückhaltung laut Bonprix weniger ausgeprägt war.

Umsatzplus in Deutschland

Wachsen konnte die Otto-Tochter zudem in Deutschland, wo im ersten Halbjahr 2023/2024 ein Umsatzplus von vier Prozent in den Büchern steht. Nach eigenen Angaben konnte Bonprix hierzulande über flexibel gesteuerte Marketinginvests eine gute Werbeeffizienz erreichen, sortimentsspezifische Maßnahmen beim Vertrieb hätten außerdem das Geschäft positiv beeinflusst. Zur Erinnerung: Im Vorjahr musste der Mode-Händler im Heimat- und Kernmarkt Deutschland einen Umsatzrückgang von fast 13 Prozent   erdulden. Über alle Ländermärkte hinweg hatte es zeitgleich ein Minus von elf Prozent   gegeben. Weil damals sich Konsumenten schon wegen steigender Kosten und der Inflation beim Kauf von Mode zurückgehalten hatten, sinkt jetzt der Umsatz zum zweiten Mal in Folge im ersten Geschäftshalbjahr. In den ersten sechs Monaten der Berichtsperiode 2021/2022 hatte es dagegen ein Umsatzplus von fast 17 Prozent   gegeben bei der Otto-Tochter, die auf das Geschäft mit eigener Mode spezialisiert ist und diese in über 25 Ländern verkauft.
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