Thalia-Bilanz: Stationäres Geschäft leidet, Online-Handel boomt

von Stephan Randler

16.10.2020

 (Bild: Thalia Bücher GmbH)
Bild: Thalia Bücher GmbH
Bild: Thalia Bücher GmbH unter Creative Commons Lizenz
Der Buch-Händler Thalia Mayersche   hat das gerade abgeschlossene Geschäftsjahr 2019/2020 (Ende: 30. September) mit einem deutlichen Umsatzplus beendet. Konkret konnte der Multichannel-Händler über alle Vertriebskanäle in Deutschland und Österreich zusammen um rund sechs Prozent auf mehr als 1 Mrd. Euro Gesamtumsatz zulegen. Ohne einen Einmaleffekt fällt das Plus aber geringer aus.
Michael Busch
Michael Busch (Bild: Thalia Mayersche)
So steht zwar immer noch ein Wachstum in den Büchern. Das Umsatzplus beträgt dann allerdings nur noch zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Hintergrund: Im Frühjahr 2019 hatten die beiden Buchhändler Thalia   und Mayersche   fusioniert. Der Zusammenschluss   fand damit vor dem Start in das Geschäftsjahr 2019/2020 statt, das bei Thalia ja im Oktober beginnt. Durch die Fusion   ist nun im Gesamtumsatz des Geschäftsjahres 2019/20 erstmals über eine volle Berichtsperiode das Geschäft der Mayerschen Buchhandlung enthalten. Dadurch fällt das Plus unbereinigt höher aus. Der Umsatz beim stationären Geschäft allein ist jetzt dagegen um rund zehn Prozent gesunken. Das ist aber im Corona-Jahr 2020 kein Wunder. Denn zum einen hatte Thalia Mayersche unter dem Lockdown im Frühjahr   gelitten, als der Einzelhandel größtenteils schließen musste. Zum anderen gebe es vor Ort bis heute eine "deutlich niedrigere" Besucherfrequenz. Das lässt sich damit erklären, dass Verbraucher lokale Geschäfte meiden - aus Angst vor einer Corona-Infektion oder weil die Maske beim Kauf stört.

Thalia-CEO: "Bisher vernünftig durch die Krise gekommen"

Positiv entwickelt sich im Gegenzug das Digital-Geschäft. So hat der E-Commerce-Umsatz gegenüber dem Vorjahr gleich um satte 40 Prozent zugelegt, konkrete Zahlen verrät Thalia Mayersche allerdings auch auf Nachfrage nicht. Nachvollziehbar ist der E-Commerce-Boom aber dennoch. Denn durch die Corona-Pandemie haben digitale Verkaufskanäle ja generell einen zusätzlichen Schub bekommen. "Wir sind mit unserer Omnichannel-Strategie bisher den Umständen entsprechend vernünftig durch die Krise gekommen", freut sich daher Michael Busch, Chief Executive Officer (CEO) von Thalia Mayersche. Die Mayersche Buchhandlung und Thalia betreiben rund 350 Buchhandlungen in Deutschland und in Österreich. Im vergangenen Geschäftsjahr kamen in Deutschland insgesamt 16 Buchhandlungen durch Zukäufe dazu, in Österreich waren es drei Geschäfte. Dazu kommen mehr als 30 Buchhandlungen der Orell Füssli Thalia AG in der Schweiz über eine 50-Prozent-Beteiligung, die separat ausgewiesen wird.
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