Online-Schmuckhandel: Klingel startet weiteren Anlauf
21.08.2014
"An der Gesellschaft beteiligen sich mit der IBB Beteiligungsgesellschaft über ihren VC Fonds Technologie Berlin GmbH und der Pforzheimer K-Invest Beteiligungs GmbH & Co.KG bekannte Teilnehmer der Startup-Szene. [...] Mit der jetzt abgeschlossenen Finanzierung wird Stilnest den Bekanntheitsgrad der Marke und der Produkte steigern."Interessant ist die Klingel-Beteiligung nicht zuletzt, weil die Pforzheimer erst vor kurzem ihren eigenen Online-Schmuck-Shop Faszinata aufgegeben haben . Dieser wurde unter anderem geschlossen, weil das Geschäft nach eigenen Angaben die Erwartungen nicht erfüllen konnte :
"Die größten Hürden auf dem Weg zu dauerhafter Profitabilität liegen aus unserer Sicht vor allem in ausreichendem Trust in der Zielgruppe durch eine bekannte Marke sowie in der Aufbereitung des Contents, so dass eine User Experience entsteht, die anderen Kanälen ebenbürtig ist. Im Ergebnis sind die Bestellquoten unter den Erwartungen geblieben."Interessanterweise könnte Stilnest am selben Problem scheitern. Denn auch dem Start-Up fehlt - bislang jedenfalls - eine bekannte Marke, die man im Online-Schmuckhandel anscheinend braucht. Möglicherweise geht das Konzept aber auf, weil das Start-Up nur auf Anfrage produziert und damit beispielsweise keine Lagerkosten das Ergebnis belasten :
"Stilnest bietet seinen Kunden exklusive, 3D-gedruckte Schmuckstücke. Erst die Technologie ermöglicht das Geschäftsmodell – nur so können Produktpläne digital ausgetauscht und auf Bestellung gedruckt werden. Ein großes Lager benötigt das Berliner Startup nicht."Scheitern könnte das Geschäftsmodell allerdings auch an einem anderen Umstand :
"Stilnest ermöglicht erstmalig internationalen Schmuckdesignern den Zugang zum Weltmarkt. [...] Ähnlich wie ein Buchverleger sucht Stilnest weltweit nach talentierten Künstlern, allerdings mit dem Ziel Schmuckdesigner unter Vertrag zu nehmen. Die im direkten Kontakt selektierten Schmuckprodukte werden ausnahmslos in Deutschland in Sterlingsilber oder Feinpolyamid produziert. Goldprodukte sollen bald folgen."Das Start-Up muss demnach an zwei Fronten kämpfen und sowohl Designer als auch Kunden akquirieren. Hier müssen die Berliner aufpassen, dass sie sich nicht in einem Teufelskreis verrennen. Denn ohne Kunden ist das Portal eventuell nicht für Designer interessant, ohne Designer bleiben neue Kunden fern. An einem vergleichbaren Henne-Ei-Problem ist bereits die Otto-Gruppe vor zwei Jahren mit dem Marktplatz-Konzept von Quelle.de gescheitert .
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