Freigabe erteilt: Schneider-Versand geht an Klingel-Gruppe

von Stephan Randler

24.07.2017

 (Bild: Dr. Andreas Zachmann)
Bild: Dr. Andreas Zachmann
Bild: Dr. Andreas Zachmann unter Creative Commons Lizenz
Ende Juni wurde publik, dass der Klingel-Konzern   die Creatrade-Gruppe übernimmt   . Damals stand die Transaktion aber noch unter dem Vorbehalt, dass diesem Deal erst das Bundeskartellamt zustimmen muss. Das ist nun passiert, wie das Kartellamt mitteilt   . Genau genommen wurde dabei dem Er­werb von Ver­mö­gens­ge­gen­stän­den und Toch­ter­ge­sell­sch­af­ten der Schnei­der Ver­sand GmbH   - der operativen Kerngesellschaft der gesamten Creatrade-Gruppe   - nun die Freigabe erteilt (Aktenzeichen: B2-83/17).
Dirk Hauke Klingel
Dirk Hauke (Bild: Klingel-Gruppe)
Bei dem Deal übernimmt der Klingel-Konzern - konkret die K-Mail Order GmbH & Co. KG - rund 500 Mitarbeiter aus der Gruppe. Der Schneider Versand (B2B-Shop für Werbe-Artikel) bleibt eigenständig am Markt. Als strategischer Investor übernimmt Klingel auch die Konzern-Töchter Conleys    (Mode), Impressionen   (Lifestyle-Artikel) sowie MiaVilla    (Möbel). „Die Gelegenheit mussten wir beim Schopfe packen“, freut sich Dirk Hauke (siehe Foto links), Vorsitzender der Geschäftsführung der K-Mail Order GmbH & Co. KG in Pforzheim. Klingel hofft darauf, mit den etablierten Marken der Creatrade-Gruppe das hauseigene Angebot im Versandhandel "im Interesse der Kunden wirtschaftlich sinnvoll weiter auszubauen". Das sollte in der Praxis klappen. Schließlich ist der Klingel-Konzern ja auch auf den Handel mit Mode spezialisiert. Denn zum Konzern gehören inzwischen fast 20 Spezial-Versender wie Alba Moda   und Klingel   (jeweils Best Ager als Zielgruppe) oder Happy Size   (Mode in großen Größen), mit denen die Gruppe bereits einen Konzern-Umsatz von rund einer Mrd. Euro netto über alle Länder und Marken einspielt. Kurz vor Ostern wurde am Amtsgericht Pinneberg für die Versendergruppe Creatrade ein Insolvenz-Antrag gestellt    (Aktenzeichen: 71 IN 96/17). Einen Insolvenz-Antrag gab es damals parallel auch für die Schneider Versand GmbH, die ebenfalls zur Creatrade-Gruppe gehört (Aktenzeichen: 71 IN 95/17). Hintergrund war, dass eine Refinanzierung „überraschend nicht finalisiert“ werden konnte. Zu dem Zeitpunkt des Insolvenzantrags am 13. April 2017 arbeiteten rund 750 Beschäftigte in der Gruppe.
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