Kurios: Electronic Partner startet Online-Shop ohne Warenversand
11.04.2016
Versand zum Kunden: Bereits angekündigt, nach wie vor geplant
Erschwerend kommt hinzu, dass der neue Online-Shop sich bisweilen nur im Detail von der bisherigen EP-Website unterscheidet. Denn online aussuchen und vor Ort abholen, kann man bei EP schon länger. So wird bereits seit Frühjahr 2014 angeboten, dass Kunden auf den Websites der EP-Händler einzelne Produkte online reservieren und in einem Geschäft kaufen können . Dabei handelt es sich aber um eine unverbindliche Reservierungsanfrage, die nicht zum Kauf verpflichtet. Der Kunde kann also ein Produkt reservieren, ohne es jemals abholen zu müssen. So informiert der EP-Händler zwar per E-Mail, wenn die reservierte Ware abholbereit ist. Wenn Nutzer die reservierte Ware aber nicht innerhalb von zwei Werktagen im Geschäft des EP-Händlers abholen, wird die Reservierung wieder storniert. Beim neuen Online-Shop sieht das Prozedere auf den ersten Blick zwar ähnlich aus, weil Kunden auch zunächst Ware online aussuchen, um sie dann vor Ort abzuholen. Jetzt allerdings schließen die Kunden mit einem EP-Händler ein direktes Geschäft im Web ab. Dabei muss der Kunde die Ware auch direkt im Online-Shop bezahlen, was allerdings nur mit Kreditkarte möglich ist - andere Zahlverfahren wie Paypal oder Rechnung sucht man nämlich vergeblich. Wer nicht online bezahlen möchte, kann sich alternativ die gewünschte Ware auch weiter nur zur einer Abholung vor Ort reservieren lassen. Da allerdings die Reservierungen nach eigenen Angaben systembedingt vielleicht erst am nächsten Tag erfolgen, können die Preise vor Ort dann von den Preisen im Online-Shop bei der Reservierung abweichen. Wer seinen Kunden zudem im Multichannel-Zeitalter keinen umfassenden Service bietet und auf einen Versand zum Kunden verzichtet, dürfte es schwer haben im hart umkämpften E-Commerce-Geschäft. Gut daher, dass die Verbundgruppe EP nachlegen will. So sei eine Versandfunktion nach wie vor in einem der nächsten Schritte vorgesehen, wie es auf Nachfrage von neuhandeln.de heißt. Einen Versand zum Kunden hatte man allerdings auch schon einmal für das dritte Quartal 2015 in Aussicht gestellt. Sinnvoller wäre daher gewesen, den Online-Shop dann zu bewerben, wenn auch wirklich alle wichtigen Services geboten werden. So droht, dass sich Kunden gleich wieder enttäuscht von einem halbgaren Multichannel-Angebot abwenden - obwohl das Modell aus Händlersicht durchaus spannend ist. Denn die Händler verkaufen ja eigene Ware über den Online-Shop, erzielen damit volle Umsätze und werden nicht nur über (geringere) Provisionen am Online-Geschäft einer Tochter beteiligt, die den Shop zentral für alle Partner betreibt - wie es auch gerne bei Verbundgruppen der Fall ist. Jeder Händler kann zudem selbst entscheiden, ob er online verkauft oder nicht. Die Nutzung der Plattform unterliegt dabei noch einer Pauschale, künftig wird diese aber bereits über den Mitgliedsbeitrag abgedeckt.Abonnieren Sie unseren kostenlosen wöchentlichen Newsletter!