Ehemalige Weltbild-Logistik steht angeblich vor dem endgültigen Aus

von Stephan Randler

14.03.2016

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Bei der ehemaligen Versandabteilung von Weltbild   sollen auch die verbliebenen 210 Mitarbeiter ihren Job verlieren. Das berichtet jetzt die Lokalpresse von der Augsburger Allgemeinen Zeitung in einem Online-Artikel   , laut dem die frühere Weltbild-Logistik in Augsburg "definitiv" zum Jahresende schließe.
Bei der ehemaligen Weltbild-Logistik sieht es düster aus (Bild: Also Holding AG)
Bei der ehemaligen Weltbild-Logistik sieht es düster aus (Bild: Also Holding AG)
Auf Nachfrage von neuhandeln.de wurde der Bericht bis Redaktionsschluss zwar nicht offiziell von Insolvenzverwalter Frank Kebekus bestätigt, der für die "Also Logistics Services GmbH" zuständig ist, in der wiederum das ehemalige Versandgeschäft von Weltbild heute geführt wird. Und auch vom Schweizer Also-Konzern war bislang keine Stellungnahme zu bekommen. Aus informierten Kreisen der Augsburger "Also Logistics Services GmbH" wurde gegenüber neuhandeln.de allerdings bereits bestätigt, dass die ehemalige Weltbild-Logistik zum Jahresende schließt. Die Gewerkschaft Verdi berichtet zudem ebenfalls online   , dass die ehemalige Versandabteilung von Weltbild zum Ende des Jahres geschlossen wird   und der Also-Konzern den Standort Augsburg künftig nutzen werde, um Handys auszuliefern   . Wirklich überraschend kommt diese Entwicklung nicht. Denn im vergangenen Herbst wurden von den damals noch 450 Mitarbeitern der Also Logistics Services GmbH bereits 240 Beschäftige entlassen   , so dass nur noch 210 Angestellte übrig blieben. Grund waren zu hohe Kostenstrukturen der Also-Tochter. Zur Erinnerung: Die Also Logistics Services GmbH war erst im Herbst 2014 entstanden, als der auf Logistik-Services spezialisierte Also-Konzern   aus der Insolvenzmasse der Verlagsgruppe Weltbild die Logistiksparte übernommen    und in eine neue Gesellschaft übertragen hatte   . Die neu gegründete Gesellschaft nutzt seitdem das ehemalige Versandzentrum von Weltbild am Standort Augsburg, um dort Pakete im Auftrag von Weltbild zu packen. Ursprünglich war geplant, auch für weitere Händler zu arbeiten. Das Ziel hat man aber wegen der hohen Kostenstruktur laut Konzern-Angaben nicht erreicht. Unterm Strich stand so ein Verlust von rund vier Mio. Euro im ersten Halbjahr 2015 bei der Augsburger "Also Logistics Services GmbH". Deshalb hatte der Also-Konzern   im Juli entschieden, das Geschäft nicht mehr zu finanzieren   . Im Oktober 2015 ging es in die Regelinsolvenz   , nachdem laut Konzern ein Konzept für “eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur” von Betriebsrat und Verdi abgelehnt worden war   . Dieses Sanierungskonzept sah übrigens vor, 150 Arbeitsplätze zu erhalten. Doch zunächst blieben mit 210 Beschäftigten mehr Mitarbeiter für die Also Logistics Services GmbH tätig. Der Betriebsrat wollte daraufhin mit der Geschäftsführung darüber verhandeln, wie die Also-Logistik dauerhaft am Standort Augsburg bestehen bleiben kann. Das allerdings war schon damals ziemlich unrealistisch. Denn zum einen dürfte man damals nach wie vor zu hohe Kosten gehabt haben, weil statt der von Also angestrebten 150 Mitarbeiter ja zunächst 210 Mitarbeiter weiter beschäftigt wurden. Zum anderen hatte mit Weltbild der einzige Kunde der "Also Logistics Services GmbH" bereits im vergangenen Herbst angekündigt   , künftig mit einem anderen Fulfillment-Dienstleister zu kooperieren   . Beschlossen wurde der Wechsel des Fulfillment-Partners damals, weil Weltbild einen "zuverlässigen und kalkulierbaren Logistik-Partner mit wettbewerbsfähigen Kosten" haben wollte. In einem Online-Bericht der Süddeutschen Zeitung   werden DHL   und Fiege   als mögliche Fulfillment-Partner von Weltbild genannt. Konkrete Namen nennt Weltbild gegenüber neuhandeln.de zwar nicht. Der Händler spricht aber davon, künftig mit einem renommierten Partner zusammen zu arbeiten. "Es gehört zu unserer unternehmerischen Verantwortung, dass wir seit der Insolvenz der Also Logistics Services die Vorkehrungen für eine zukunftssichernde, kundenorientierte Lösung treffen", argumentiert Weltbild. Bis der Dienstleister wechselt, stehe Weltbild zu Verträgen mit dem bestehenden Logistik-Dienstleister "im vereinbarten Rahmen". Die Belieferung der Weltbild-Kunden sei jederzeit gesichert. Einer der Hauptaktionäre des Also-Konzerns ist übrigens die deutsche Droege-Gruppe   , die seit dem vergangenen Herbst wiederum der neue Eigentümer der Weltbild-Gruppe ist   .
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