Nach Gewinnwarnung: Beate Uhse kippt Katalog-Geschäft
03.02.2016
Beate Uhse streicht Stellen und stoppt die Katalogproduktion (Bild: Screenshot)
Dass die eigene Prognose deutlich verfehlt wird, hat verschiedene Gründe. Im Versandhandel gehe zum einen das Katalog-Geschäft schneller zurück als erwartet, wie ich bereits im Herbst auf neuhandeln.de berichtet hatte . Dazu kommt, dass der Marken-Relaunch im B2C-Geschäft mehr Zeit erfordere als erwartet. Im dritten Quartal 2015 hatten zudem Wertminderungen die Bilanz belastet, weil 2015 der Konzern sein Erotik-Museum in Berlin geschlossen hatte. Der Konzern kauft zudem einen Großteil seiner Waren in US-Dollar ein, wo verschlechterte Wechselkurse ebenfalls das Ergebnis drückten. All diese Gründe hatten bis zum 30. September 2015 in Summe das EBIT mit 8,5 Mio. Euro belastet, so dass dadurch das operative Ergebnis des Erotik-Konzerns in den ersten neun Monaten 2015 auf - 7,2 Mio. Euro gesunken ist. Um das Ergebnis und den Umsatz künftig wieder zu verbessern, stoppt die Beate Uhse AG nun ihre Katalogproduktion. Der letzte gedruckte Katalog erscheint bereits zum Valentinstag am 14. Februar, die Budgets für die Katalogproduktion werden künftig unter anderem in den Online-Shop investiert. Hier soll es künftig zum Beispiel personalisierte Empfehlungen geben.Weitere Spar-Maßnahmen: Stellenstreichungen und Filialschließungen
Prinzipiell ist diese Entscheidung sicher nachvollziehbar. Denn im vorletzten Geschäftsjahr 2014 wurden über 80 Prozent vom Umsatz im Versandhandel über E-Commerce generiert. Allerdings lehrt die Erfahrung, dass Online-Umsätze gerne über Print-Werbemittel angestoßen werden. Es könnte daher passieren, dass bei Beate Uhse auch die Online-Umsätze sinken, wenn es für die Kunden keine Print-Anstöße mehr gibt. Dieses Risiko minimiert der Konzern aber dadurch, dass es auch weiterhin Print-Werbemittel wie Flyer geben wird, die an die Bestandskunden gehen. Fest steht auch, dass man nicht nur bei der Katalogproduktion den Rotstift ansetzt. So will der Konzern von seinen europaweit 78 stationären Ladengeschäften insgesamt 16 Filialen dicht machen, die nicht ins neue Marken-Konzept passen oder "verlustbehaftet" sind. Hierzulande dürfte sich das aber kaum bemerkbar machen. Denn die meisten Filialen werden in Holland geschlossen (13 Geschäfte), hierzulande haben lediglich drei Geschäfte keine Zukunft mehr. Um Kosten zu senken, werden zudem Mitarbeiter in der Logistik und in der Verwaltung des Konzerns entlassen. Insgesamt sinkt so die Anzahl der rund 595 Mitarbeiter der Beate Uhse AG um 150 Beschäftigte. All diese Maßnahmen werden voraussichtlich mit einem Kostenblock von 3,8 Mio. Euro zusätzlich auf das Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2015 drücken, das ja bis zum 30. September 2015 bereits mit 8,5 Mio. Euro durch die oben bereits beschriebenen Wechselkurseffekte, Wertminderungen und das schwache B2C-Geschäft belastet wurde. In der korrigierten Prognose von 128 Mio. Euro Netto-Umsatz und dem Verlust von -13 bis -15 Mio. Euro sind aber immerhin schon die zusätzlichen Kosten von 3,8 Mio. Euro enthalten, die nun durch die Sparmaßnahmen und Stellenstreichungen beim Konzern zusätzlich anfallen. Seit rund zwei Jahren positioniert sich Beate Uhse im B2C-Geschäft neu, um verstärkt Frauen und Paare als Kunden anzusprechen. Aus diesem Grund erhalten die Ladengeschäfte nach und nach ein modernes Store-Design, das Logo wurde bereits vor zwei Jahren neu gestaltet. Die neue Markenausrichtung wird zudem mit TV-Spots beworben , wobei die Investitionen in TV-Werbung nach eigenen Angaben noch “nicht nachhaltig genug” zum Umsatz beitragen. Dennoch setzt man weiter auf TV-Spots. So wird in diesem Jahr die TV-Werbung "intensiviert" und sowohl auf deutschen, niederländischen als auch belgischen und französischen TV-Sendern geschaltet. Der Beate-Uhse-Konzern ist in zehn Ländern Europas im Einzel- und Versandhandel aktiv. In den einzelnen Ländern verkauft der Konzern jeweils unter den Händlermarken Beate Uhse (Deutschland) sowie Pabo (Holland und Belgien), Adam & Eve (Frankreich) und Christine le Duc (Holland und Frankreich). Im Großhandel ist der Flensburger Konzern sogar weltweit tätig.Basis
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