Beate Uhse AG: B2C-Geschäft verfehlt die Erwartungen

Bei der Beate Uhse AG läuft es nicht wie geplant. Aller Voraussicht nach wird der Spezialist für Erotikartikel im laufenden Geschäftsjahr 2015 bei Umsatz und Gewinn daher seine Prognose verfehlen, wie der Handelskonzern mitteilt. Prognostiziert wurde ursprünglich ein Umsatz von 134 Mio. bis 139 Mio. Euro, beim Gewinn (EBIT) hatten die Flensburger zwischen zwei und fünf Mio. Euro erwartet. Doch jetzt rechnet der Vorstand damit, dass 2015 selbst die niedrigsten Prognosewerte von 134 Mio. Euro (Umsatz) und zwei Mio. Euro (EBIT) verfehlt werden. Das habe sich bei der Arbeit am Zwischenabschluss für das dritte Quartal 2015 konkretisiert.

Beate UhseDas B2C-Geschäft von Beate Uhse läuft schlechter als geplant (Bild: Screenshot)

Dass die Prognose nicht erreicht wird, hat laut dem Konzern verschiedene Gründe. So würde nach eigenen Angaben unter anderem eine verschlechterte Wechselkursrelation bei Euro und US-Dollar das Jahresergebnis voraussichtlich mit 3,5 Mio. Euro belasten, da die Gesellschaft einen Großteil ihrer Waren in der Währung US-Dollar einkaufe. Zum anderen sei aber auch die Entwicklung im B2C-Geschäft „hinter den Erwartungen“ zurück geblieben. Auch das Geschäft zum Jahresende werde voraussichtlich „die Erwartungen nicht erfüllen“ – was überrascht.

Zur Erinnerung: Seit rund zwei Jahren positioniert sich Beate Uhse im B2C-Geschäft mit den Endverbrauchern neu, um verstärkt Frauen als Kunden anzusprechen. Hintergrund ist, dass der Großteil der Kunden von Beate Uhse weiblich ist und die meisten Produkte aus dem Sortiment des Erotik-Spezialisten daher auch für Frauen sind. Aus diesem Grund erhalten die Ladengeschäfte nach und nach ein modernes Store-Design. Das Logo von Beate Uhse wurde bereits vor rund zwei Jahren neu gestaltet und dabei auch der Online-Shop überarbeitet.

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Erst in diesem Frühjahr wurde für die neue Markenausrichtung zudem erneut mit einem TV-Spot getrommelt (siehe Videoclip), nachdem der Erotik-Spezialist ein Jahr zuvor zum ersten Mal überhaupt in Deutschland im Fernsehen geworben hatte. Gegenüber neuhandeln.de hieß es vor zwei Monaten noch, dass die neue Markenausrichtung aufgehe. Demnach bemerke Beate Uhse eine zunehmende Akzeptanz für die neue Markenausrichtung des Erotik-Anbieters.

Im ersten Halbjahr 2015 war der Umsatz im Versandhandel dennoch von zuvor 30,6 Mio. Euro auf 29,3 Mio. Euro gesunken. Die Hintergründe: Zum einen ging das klassische Kataloggeschäft zurück, was man erwartet hatte. Zum anderen habe man weniger Umsatz erkauft, indem Beate Uhse das Marketing auf Online-Plattformen wie Groupon reduziert habe. Beim Einzelhandel sank der Umsatz von 20,8 Mio. Euro auf 16,1 Mio. Euro, weil sich der Konzern aus Italien und Norwegen zurückgezogen und Standorte aufgegeben hatte. Flächenbereinigt hatte es im stationären Einzelhandel allerdings sogar ein Wachstum von 5,3 Prozent gegeben.

Beim Großhandel gab es ein leichtes Plus, insgesamt aber ging der Konzernumsatz im ersten Halbjahr 2015 um 6,5 Prozent von 70,0 Mio. auf 65,5 Mio. Euro zurück. Bei der Präsentation der Halbjahreszahlen hatte der Konzern seine Prognosen von 134 bis 139 Mio. Euro (Umsatz) sowie zwei bis fünf Mio. Euro (EBIT) zwar noch bestätigt, bereits damals aber angekündigt, dass man die Umsätze und Ergebnisse nun jedoch „im unteren Bereich des Korridors“ erwartet.

Warum genau das B2C-Geschäft jetzt hinter den Erwartungen bleibt, wollte der Konzern auf Nachfrage von neuhandeln.de nicht konkretisieren. Auch eine konkrete Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr sei aus Sicht des Unternehmens derzeit noch nicht möglich. Für das  Geschäftsjahr 2015 insgesamt wird aber mit einem Verlust gerechnet. Mehr Infos gibt es am 13. November, wenn der Zwischenabschluss für das dritte Quartal 2015 erscheint.

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