Zalando-Planspiele: Jeder Kunde erhält eigenen Web-Shop
09.10.2015
Der Shop könnte für jeden Kunden einmal anders aussehen (Bild: Screenshot)
Bis wann Zalando diesen Plan in die Tat umsetzt, sei zum aktuellen Zeitpunkt aber noch offen. Momentan befinde man sich erst in Planspielen, wie man das Thema Personalisierung künftig bei Zalando weiter vorantreiben kann. Offen ist daher momentan auch noch, welche Daten einmal Zalando für die personalisierten Web-Shops nutzen will. Es gibt aber erste Hinweise. Fakt ist: Zalando-Kunden erhalten bereits heute unter dem Menüpunkt "Dein Zalando" im Online-Shop personalisierte Inhalte, wenn sie sich mit Nutzernamen und Passwort bei dem Fashion-Shop anmelden. Dazu verwendet Zalando unter anderem Infos zu bisherigen Käufen, dem Surfverhalten im Online-Shop und eigene Angaben der Nutzer. Wer laut Kundenprofil männlich ist, bekommt so nach dem Log-In zum Beispiel direkt Männermode zu sehen.Vorreiter Very: 3,5 Mio. verschiedene Versionen vom Online-Shop geplant
Profildaten der Nutzer dürfte Zalando in Zukunft verstärkt verwenden, um im Online-Shop personalisierte Inhalte auszuspielen. Mögliche Daten könnte beispielweise die Style-Beratung "Zalon " liefern, bei der Stylisten für Kunden persönliche Outfits zusammenstellen . Um den Geschmack der Kunden zu treffen, müssen Nutzer hier zunächst einen Online-Fragebogen ausfüllen, bevor sie mit einem Stylisten sprechen. Hier gibt man beispielsweise an, welche Marken man mag und welche nicht - solche Infos bieten sich auch zur Personalisierung an. Auch wenn es im ersten Moment recht futuristisch klingt: Neu ist dieser Ansatz von Zalando nicht. Denn individualisierte Online-Shops baut in Großbritannien schon seit diesem Frühjahr die britische Versendergruppe Shop Direct , wenn Kunden den Fashion-Shop Very besuchen.Vom Very-Shop soll es bald rund 3,5 Mio. Varianten geben (Bild: Screenshot)
Das Prinzip: Wenn ein Kunde den Online-Shop besucht, werden Surfverhalten und Kaufhistorie analysiert . Diese Infos nutzen die Briten, um Teile der Startseite mit individuellen Inhalten zu hinterlegen. Wer zum Beispiel kürzlich Mode einer bestimmte Marke gekauft hat, erhält auf der Startseite ein Werbebanner, das weitere Textilien dieser Marke zeigt. Bemerkbar macht sich die Individualisierung zum Beispiel auch bei der Shop-Navigation. So erscheint die Rubrik “Child & Baby” in der horizontalen Menüleiste im Shop von Very momentan an vierter Stelle von links (siehe Foto). Wenn Kunden sich im Shop aber oft für Baby-Produkte interessieren, rutscht dieser Punkt in der Menüleiste von der vierten Stelle auf die erste Position links. Bis Jahresende soll es 3,5 Mio. Varianten der Very-Website geben. Erste Zahlen bestätigen , dass durch die personalisierten Shops die Konversionsraten nach eigenen Angaben steigen . Für die meisten Online-Händler dürften solche Ansätze aktuell aber Zukunftsmusik sein. Denn bislang ist es üblich, personalisierten Content in bestimmten Seitenleisten auszuspielen, wo Kunden zum Beispiel Produktempfehlungen finden, die zu ihren bisherigen Käufen passen. Innovative Versender wie Very und Zalando heben die Personalisierung auf die nächste Stufe, indem sie personalisierte Inhalte aus fest vorgegebenen Seitenleisten holen und zu einem Grundgerüst eines Online-Shops machen. Während Empfehlungen heute zudem meist als personalisierter Content gekennzeichnet sind (Beispiel: “Empfehlungen für Sie”), spielen Shops wie Very individuelle Inhalte aus, ohne dass Kunden explizit darauf hingewiesen werden.Basis
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