"Richtige Anreize geschaffen": eBay.de profitiert von neuer Gebührenstrategie

von Stephan Randler

16.05.2023

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Seit 01. März 2023 können Privatpersonen bei eBay Deutschland größtenteils kostenlos   verkaufen. Denn seitdem verzichtet der Marktplatz-Betreiber auf Entgelte wie Provisionen, die früher bei Privat-Verkäufen auf dem Online-Marktplatz fällig wurden. Mit dem neuen Gratis-Verkauf will eBay Deutschland erreichen, dass der Online-Marktplatz für Verbraucher attraktiver wird. Erste Zahlen zeigen nun, dass dieser Plan aufgeht.
Oliver Klinck
Oliver Klinck (Bild: eBay Deutschland)
Zwar nennt eBay.de auf Nachfrage von neuhandeln.de keine absoluten Zahlen dazu, wie sich die Zahl der Privatverkäufer und die Menge an Privatverkäufen entwickelt haben. Prozentual gesehen scheint die Rechnung aber aufzugehen. So ist nach eigenen Angaben seit März 2023 um fast 30 Prozent die Zahl der Privatpersonen gestiegen, die Artikel bei eBay.de eingestellt haben. Erhöht hat sich zudem um mehr als ein Viertel die Anzahl der Artikel, die privat bei eBay eingestellt wurden. Seit der Gebührenänderung ist auch der prozentuale Anteil der privat eingestellten Artikel gestiegen, die schlussendlich verkauft wurden. Dies deute darauf hin, dass attraktive und relevante Artikel durch die neue Gebührenstrategie   auf dem deutschen Online-Marktplatz von Privatpersonen eingestellt wurden. "Die Zahlen zeigen, dass wir die richtigen Anreize geschaffen haben und unser Marktplatz dadurch an Attraktivität gewonnen hat", betont daher auch Oliver Klinck, der seit Herbst 2020 Geschäftsführer von eBay Deutschland   ist (siehe Foto).

Schwungrad für gewerblichen Handel

Für Privatverkäufer ist das Verkaufen bei eBay.de seit März 2023 prinzipiell kostenlos. Verbraucher zahlen daher weder Angebotsgebühren noch Provisionen, wenn sie Artikel bei eBay Deutschland einstellen und veräußern. Das gilt aber nur, wenn an Kunden in Deutschland verkauft wird. Es können daher Gebühren   anfallen, wenn Nutzer einen Versand in andere Länder anbieten. Dazu werden weiter Gebühren fällig für Zusatzoptionen: beispielsweise wenn Artikel mit Untertiteln in Suchergebnissen beworben werden sollen. Gewerbliche Händler dagegen zahlen unverändert Angebotsgebühren und Provisionen   . Dennoch sollen auch sie von der neuen Gebührenstrategie profitieren. Wenn nämlich mehr Verbraucher auf eBay.de aktiv werden, steigt auch das Angebot auf dem Online-Marktplatz. Dadurch dürfte das Online-Portal für weitere Internetnutzer interessant werden, wodurch insgesamt der Traffic bei eBay.de steigen sollte. Davon können dann auch die gewerblichen eBay-Verkäufer profitieren. Schließlich kaufen Nutzer eventuell auch bei einem gewerblichen Händler bei eBay.de, wenn sie ja ohnehin schon auf dem Online-Marktplatz unterwegs sind.

Positive Auswirkungen auf Ökosystem

Tatsächlich beobachtet eBay.de bereits, dass sich die neue Gebührenstrategie auch generell positiv auf das gesamte Marktplatz-Ökosystem auswirkt. Seit der Umstellung im März 2023 ist daher zum Beispiel laut dem Marktplatz-Betreiber um 14 Prozent die Zahl der Privatpersonen gestiegen, die auf eBay.de sowohl kaufen als auch verkaufen. Ob seitdem auch mehr Privatpersonen bei gewerblichen Händlern kaufen oder eBay-Nutzer öfter bei Profi-Verkäufern ordern? Das kann eBay auf Nachfrage von neuhandeln.de nicht beziffern.
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