Chance und Risiko: Verbraucher verkaufen bei eBay.de jetzt kostenlos
02.03.2023
Potenzielles Schwungrad für gewerblichen Handel
Gewerbliche Händler sollen aber nicht nur davon profitieren, dass generell bei eBay.de der Online-Traffic steigt. Profi-Verkäufern will eBay Deutschland alleine auch schon dadurch etwas Gutes tun, dass künftig wahrscheinlich mehr Verbraucher selbst auf dem Online-Marktplatz aktiv werden und hier Artikel anbieten. Denn solche Privatverkäufer sind eine äußerst spannende Zielgruppe für die gewerblichen Händler, die selbst auf dem Online-Marktplatz verkaufen. "Wir wissen, dass Verbraucher, die eBay.de zum Verkaufen nutzen, im Durchschnitt doppelt so viel bei eBay kaufen, wie Konsumenten, die eBay ausschließlich zum Kaufen nutzen", berichtet Deutschland-Chef Klinck. Wenn also mehr privat auf eBay.de verkauft wird, dann wird auch mehr privat bei eBay.de konsumiert - was gewerblichen Händlern in die Karten spielen sollte.Werbekampagne startet
Das kostenlose Verkaufen für Privatpersonen sei Klinck zufolge daher ein "Schwungrad", dass eBay generell nach vorne bringen kann. Allerdings birgt die neue Strategie auch eine Gefahr, die eBay Deutschland nicht unterschätzen sollte. Denn der gewerbliche Verkauf macht laut eBay.de auf der Online-Plattform aktuell etwa 80 Prozent des Handels aus. Dass Privatverbraucher nun bei eBay Deutschland kostenlos verkaufen, wird aber in einer großen Werbekampagne kommuniziert. Das ist einerseits zwar notwendig, um die Neuigkeit zu verbreiten. Andererseits trommelt eBay.de damit für ein Geschäftsfeld, das eine untergeordnete Rolle spielt. Beworben wird der Gratis-Verkauf für Privatverbraucher unter dem Motto: "Lass es los. Kostenlos". In einem TV-Spot zum Beispiel ist deswegen jetzt eine Person zu sehen, die sich von ihrer alten Geige trennt und das Musikinstrument daher bei eBay.de zum Kauf anbietet (siehe erstes Video unten). Durch solche Marketing-Maßnahmen könnte allerdings jetzt bei Konsumenten der Eindruck entstehen, dass eBay in erster Linie ein Online-Flohmarkt für Gebrauchtware ist. Ausgerechnet gegen diese Wahrnehmung aber hatten die Berliner viele Jahre angekämpft. Denn vor mehr als 15 Jahren hatte eBay Deutschland in einem TV-Spot unter dem Motto "3,2,1, meins" beschrieben, wie Verbraucher hier gebrauchte Waren ersteigern (siehe zweites Video).Rückkehr zum Flohmarkt-Image?
Verbraucher müssten zudem keine Auktionen anbieten, sondern könnten ja auch zum Festpreis verkaufen. Spannend bleibt dennoch, wie der Online-Marktplatz mit seiner neuen Gebührenstrategie bei der breiten Masse ankommt. Denn vielleicht lockt eBay Deutschland nun vor allem Nutzer auf sein Online-Portal, die immer nur von Privatpersonen kaufen wollen - und gar kein Interesse an gewerblichen Angeboten haben.Basis
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