"Shop Usability Award": So ticken deutsche Online-Händler
26.05.2015
Händler offenbaren Defizite bei Responsive Design und Bewertungen
Über den Sinn und Unsinn von Gütesiegeln kann man sicher geteilter Meinung sein. Auf der einen Seite bescheinigen Studien zwar, dass Händler durchaus Zusatzumsätze durch Siegel generieren können . Auf der anderen Seite hat sich Amazon beispielsweise in Deutschland seine Stellung als Platzhirsch im deutschen E-Commerce ohne jedes Gütesiegel erarbeitet. Nicht zur Debatte stehen dagegen meiner Meinung nach Bewertungen von Kunden in Shops. Denn deren Erfahrungsberichte liefern im Idealfall weitere Leseanreize, klären Fragen von potenziellen Kunden und vermeiden falsche Kaufentscheidungen - weil Kunden in ihren Kritiken oft Punkte ansprechen, die nicht in einem Datenblatt stehen. Dennoch gab es Produktbewertungen im Vorjahr erst in sechs von zehn eingereichten Online-Shops. Investitionsbedarf gibt es auch noch beim Thema Responsive Design. So hatten im Vorjahr erst vier von zehn teilnehmenden Online-Händlern am "Shop Usability Award" angeboten, dass sich ihr Layout des Online-Shops an das jeweilige (mobile) Endgerät des Kunden anpasst. Ich selbst bin zwar noch der Meinung, dass es mit einem Responsive Design allein nicht immer getan ist und Versandhändler eventuell über Apps ihren Kunden unterwegs bessere Mehrwerte bieten können als über eine mobil-optimierte Website - schließlich wird hier ja in erster Linie das Design geändert, während der Nutzungskontext eine untergeordnete Rolle spielt. Ein Shop sollte aber prinzipiell immer von jedem Gerät aus zu bedienen sein, was für Responsive Design spricht. Ein wichtiger Punkt bei der Kundenansprache kann auch der Kauf auf Rechnung sein. Von den teilnehmenden Händlern am vergangenen "Shop Usability Award " hatten dennoch nur sechs von zehn Shop-Betreibern einen Kauf auf Rechnung angeboten. Vierzig Prozent der Teilnehmer verweigerten dagegen diese Bezahlmethode, die bei Kunden überaus beliebt ist. Dabei kann es sich allerdings auch um eine strategische Entscheidung halten, um beispielsweise Retouren zu reduzieren. Denn erfahrungsgemäß schicken Kunden bereitwilliger Ware zurück, wenn sie diese Artikel noch nicht bezahlen mussten und daher auf keine Erstattung warten müssen. Der Bewerbungszeitraum für den diesjährigen "Shop Usability Award " läuft bis 31. Juli, die Teilnahme kostet 79 Euro (zzgl. MwSt.). Verliehen werden die Preise im Herbst auf der K5 .Basis
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