Auslandsreport: Neues Versandlager beflügelt Wehkamp
04.03.2015
Wehkamp ist das Flaggschiff der Versendergruppe (Bild: Screenshot)
Konkret erwirtschaften die Holländer momentan Handelsumsätze über die Online-Shops des ehemaligen Katalogversenders Wehkamp und des Universalversenders Fonq . Weitere Umsätze erzielt der Handelskonzern über das Multishop-Unternehmen Create2fit , das verschiedene Online-Shops betreibt, die auf je ein Sortiment spezialisiert sind (Beispiel: Barbeque Shop ). Während der in den 1950er Jahren gegründete Universalversender quasi das Fundament des Handelskonzerns bildet, hatte sich die RFS Holland Holding an den beiden Online-Pureplayern Fonq (Gründung: 2003) und Create2Fit (2006) zunächst beteiligt und die Unternehmen im Jahr 2013 (Create2Fit) beziehungsweise 2014 (Fonq) ganz übernommen. Trotz des unterschiedlichen Backgrounds erzielen alle drei Versandhändler ihre Umsätze heute ausschließlich über den Online-Handel - denn Wehkamp hat sein Katalog-Geschäft vor sieben Jahren eingestampft.Umsatzplus bei Wehkamp und Fonq, Umsatzrückgang bei Create2Fit
Im laufenden Geschäftsjahr 2014/2015 entwickeln sich die Versender dennoch unterschiedlich. So gab es bei Wehkamp ein Plus von neun Prozent, was die Holländer auf zwei Maßnahmen zurückführen. Zum einen habe man mehr in Marketing investiert. Zum anderen könne man über ein neues Logistikzentrum in Zwolle den Kunden ihre Ware schneller liefern als bisher. Wer bis zwei Uhr am Nachmittag bestelle, bekomme sein Paket noch am selben Abend. Mit diesem Versandversprechen habe man daher ebenfalls die Kunden überzeugen können. Auf Wachstumskurs liegt auch der Universalversender Fonq, der übrigens auch hierzulande aktiv ist und in Deutschland kräftig wachsen will . Bei Fonq gab es ein deutliches Plus von 25 Prozent, wobei die tatsächlichen Umsätze bei dem vergleichsweise jungen Händler deutlich geringer ausfallen dürften als beim über Jahrzehnte etablierten Flaggschiff Wehkamp. Einen Umsatzrückgang musste dagegen das Multishop-Unternehmen Create2Fit verbuchen, wo das Geschäft um 16 Prozent nachgelassen hat. Nach eigenen Angaben konzentriert sich die Versendergruppe hier auf profitable Umsätze und hat daher einige Spezial-Shops geschlossen. Zwar zählen zum Portfolio nach wie vor acht Sub-Shops. Während aber zum Beispiel der Mikrowellen-Shop Magnetron neu ist, ist der Game Discounter wieder Geschichte. Berücksichtigen muss man zudem, dass zum Gesamtumsatz von 353 Mio. Euro im ersten Halbjahr auch der Finanzdienstleister Lacent beigetragen hat (wie die deutsche Otto-Gruppe ist auch die RFS Holland Holding im Dienstleistungsgeschäft aktiv). Insgesamt konnte der Konzern sein Ergebnis (EBITDA) im ersten Halbjahr über alle Sparten um 21 Prozent steigern. Konkrete Angaben macht man leider nicht. Laut den zuletzt veröffentlichten Zahlen kam die RFS Holland Holding im gesamten vorletzten Geschäftsjahr 2012/2013 auf einen Netto-Umsatz von 590 Mio. Euro, wobei mit 569 Mio. Euro der Löwenanteil über Handelsumsätze erzielt wurde. Das Ergebnis (EBITDA) des Handelskonzerns lag 2012/2013 bei rund 51 Mio. Euro. Im gesamten laufenden Geschäftsjahr 2014/2015 will die Versendergruppe das Wachstum aus dem ersten Halbjahr fortsetzen, was den Holländern gelingen sollte. So verkauft Wehkamp seit diesem Herbst auch an Kunden in Belgien und ist damit erstmals überhaupt im Ausland aktiv .Basis
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