"VeryExclusive": Neuer Luxusmode-Shop offiziell gestartet

von Stephan Randler

23.02.2015

 (Bild: NH-Pressebild)
Bild: NH-Pressebild
Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Neue Konkurrenz für Net-a-Porter   , Yoox   und myTheresa.com   : Ab sofort ist der Luxusmode-Shop VeryExclusive   online, hinter dem die britische Versendergruppe Shop Direct   steckt. Zum Start finden Kunden bereits Mode von über 150 Fashion-Marken im brandneuen Online-Shop, womit die Engländer ihr ursprüngliches Ziel von 100 Marken zum Start übertreffen konnten. VeryExclusive

VeryExclusive will mit Service und Content punkten (Bild: Screenshot)

Zum Vergleich: myTheresa.com bietet Mode von über 170 Designern laut seiner Website an. Bereits zum Start bewegt sich VeryExclusive also auf Augenhöhe mit der Konkurrenz.

Service-Strategie: Gratis-Abholung, Versandversprechen, Ratenzahlung

Um Kunden die Luxus-Mode schmackhaft zu machen, verfolgt die Versendergruppe zwei Strategien. Zum einen wollen die Briten mit Service punkten. So können Kunden sich ihre Bestellungen in UK kostenlos zu einem Ladengeschäft ihrer Wahl senden lassen   , wenn es an den Paketdienst Collect+   angeschlossen ist. Die Lieferung nach Hause kostet dagegen und schlägt mit 5,95 Pfund für eine Standardlieferung am nächsten Werktag zu Buche. Teurer wird es außerdem, wenn Kunden einen Wunschtag buchen (6,95 Pfund) oder ihre Ware am Vormittag erhalten möchten (8,95 Pfund). Rücksendungen sind prinzipiell kostenlos. Konkurrent myTheresa.com berechnet in UK dennoch deutlich höhere Versandkosten zwischen 10 Pfund für eine Standardzustellung und 16 Pfund bei Expresslieferungen. Eine Zustellung an Ladengeschäfte ("Click & Collect") bietet myTheresa.com in UK außerdem derzeit gar nicht an. Punkten will VeryExclusive aber nicht nur mit einer vergleichsweise günstigen Lieferung, sondern auch mit einem Versandversprechen   . Der Grundgedanke: Sollte einmal ein Paket nicht zum versprochenen Zeitpunkt geliefert werden, erstatten die Briten ihren Kunden zum einen die Versandkosten und übernehmen bei der nächsten Bestellung obendrein zehn Pfund. Zur Service-Strategie gehört auch, dass sich Kunden die Luxusmode leisten können sollen. So kann man seine Rechnungen auf Wunsch immer auch in drei Monatsraten abstottern    - beim Konkurrenten myTheresa.com wird Kunden so ein Service derzeit nicht angeboten   .

Content-Marketing: Empfehlungen sollen Kunden zu Käufen inspirieren

Punkten will VeryExklusive aber nicht nur mit Service-Leistungen. So soll redaktioneller Content die Kunden zu (Impuls-)Käufen inspirieren, was im Online-Modehandel generell Standard ist. Bisweilen wirkt das Content-Angebot von VeryExclusive aber noch etwas lieblos. So liefern zwar Angebote wie die "Editor's Picks   " hübsch aufbereitete Produktempfehlungen (siehe Foto). Produktempfehlungen

Ausgewählte "Editor's Picks" im Online-Shop (Bild: Screenshot)

Im Online-Shop gibt es allerdings auch Produktvideos   (Beispiel: "The hottest Additions your look needs"), wo man noch nachbessern sollte. So werden in den Clips zwar Looks beworben, es fehlen aber in den Videos und auf der Website die Verweise auf passende Artikelseiten im Shop. Wer sich für ein Produkt interessiert, muss daher selbst auf die Suche gehen. Trotz solcher Kinderkrankheiten dürfte VeryExklusive aber eine gute Perspektive haben - nicht nur weil man über Ratenzahlung & Co. künftig auch solche Kunden erreichen sollte, die bisher online keine Luxusmode kaufen. Denn verantwortlich für den Luxusmode-Shop ist auch noch Sarah Curran, die über Mode-Kompetenz verfügt und 2006 mit My-Wardrobe.com    bereits ein vergleichbares Angebot gestartet hat (das übrigens seit kurzem offline ist und Kunden auf die Website The Outnet   schickt, die zum ehemaligen Konkurrenten Net-a-Porter gehört). Obendrein können die Briten ihren neuen Luxusmode-Shop nach vorne bringen, indem sie das Angebot bei Bestandskunden ihrer Versendermarke "Very   " bewerben - was auch der Plan ist. So hat die Versendergruppe für ihren neuen Luxusmode-Shop eine Zielgruppe von 3,8 Mio. Kunden ins Auge gefasst - darunter viele Bestandskunden der Versendermarke "Very".
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