Schweizer E-Commerce wächst um rund zehn Prozent
10.03.2022 Der Schweizer Onlinehandel legte im vergangenen Jahr laut einer aktuellen Analyse um 9,9 Prozent zu. Insbesondere von Anbietern aus dem asiatischen Raum konnten Marktanteile zurückerobert werden.
Am häufigsten bestellen SchweizerInnen Produkte aus dem Segment 'Heimelektronik / Haushaltsgeräte' (2021: 3,2 Mrd. Franken). Bereits jeder zweite Franken wird dafür online ausgegeben. Danach folgen die Kategorien 'Fashion / Schuhe' (2,38 Mrd. Franken), 'Food' (1,65 Mrd. Franken) und 'Home & Living' (1,09 Mrd. Franken).
2021 wurden in der Schweiz 80,5 Mio. Pakete verschickt (2020: 69,6 Mio., + 16 Prozent), die Retourenquote stieg von 22 (2020) auf 22,5 (2021) Prozent. Die höchsten Retouren verzeichnet das Segment 'Fashion' mit 40 Prozent, danach folgen mit 18 Prozent die Universalversender. Beim Versand setzen 62 Prozent der befragten E-Retailer ab einem Mindestbestellwert auf einen kostenfreien Versand. Bei 24 Prozent ist der Versand immer kostenpflichtig und bei 10 Prozent immer kostenlos.
Die beliebtesten Zahlungsmittel der SchweizerInnen beim Onlinekauf waren 2021 der Rechnungskauf (41,7 Prozent), gefolgt von der Kreditkartenzahlung (22,2 Prozent), dem Mobile Payment (Twint, 20,5 Prozent) und der Zahlung via PayPal (6,6 Prozent).
Stagnierende Auslandseinkäufe
Bereits im Vorjahr stellte der Handelsverband beim Cross-Border-Commerce ein unterdurchschnittliches Wachstum fest. Dieser Trend hat sich 2021 weiter verstärkt und die Auslandseinkäufe stagnieren. Während insbesondere asiatische Anbieter in den Jahren 2015 bis 2019 unaufhaltsam wachsen konnten, gewann der Schweizer Onlinehandel in den letzten drei Jahren Marktanteile von diesen zurück.Aktuell ist der stationäre Einkauf weiterhin der bevorzugte Einkaufskanal der SchweizerInnen. Allerdings verlagern sich die Präferenzen Jahr für Jahr weiter in Richtung Onlinekauf. Als größte Herausforderungen für das aktuelle Jahr nennt ein Großteil der befragten E-Retailer die Warenverfügbarkeit (62 Prozent), Preisdruck und sinkende Margen (52 Prozent) sowie die Inflation (34 Prozent).
Die StudienautorInnen rechnen damit, dass der Onlinekonsum 2022 nur schwach wächst und nicht die hohen Wachstumsraten der vergangenen Jahre erreicht. Insbesondere dürften die wachstumsstarken Sortimente der letzten zwei Jahre wie 'Home & Living' oder 'Do-it-Yourself / Garten' 2022 in Konkurrenz zu Ausgaben für 'Freizeit / Unterhaltung / Reisen' stehen und kaum mehr die Umsatzvolumen der Vorjahre erreichen. Ab 2023 soll das Wachstum wieder bei 8 bis 10 Prozent im Jahr liegen.
Weitere Prognosen des Handelsverbands für die Jahre 2022 - 2024 lauten:
- Omni-Channel-Anbieter wachsen überdurchschnittlich.
- Marktplätze sind auch in der Schweiz die Volumentreiber.
- Es findet eine Polarisierung zwischen Nische vs. Masse/Marktplatz statt.
- Der D2C-Handel steigt.
- Die letzte Meile wird nachhaltiger
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