B2BEST Barometer

Nachhaltigkeits-Richtlinien treiben Kosten und Bürokratie in B2B-Unternehmen

von Susan Rönisch

07.06.2024 B2B-Unternehmen erwarten durch das neue europäische Lieferkettengesetz einen positiven Impact auf das Thema Nachhaltigkeit. Gleichzeitig befürchten Großhändler und Hersteller durch die neue Regulatorien einen höheren bürokratischen Aufwand und Kosten.

 (Bild: RosZie/pixabay)
Bild: RosZie/Pixabay
Nachdem 2023 in Deutschland das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzt (LkSG)   in Kraft getreten ist, stimmten die EU-Staaten jüngst für die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD)   . Diese soll ab 2027 Menschenrechts- und Umweltstandards entlang der gesamten Lieferkette europäischer Unternehmen sicherstellen.

Vom positiven Einfluss des neuen Gesetzes auf Nachhaltigkeitsaspekte ist die Mehrheit der B2B-Unternehmen überzeugt: Je sechs von zehn glauben, dass sich durch die CSDDD der Umweltschutz (63 Prozent), die Einhaltung der Menschenrechte (60 Prozent) und Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern (59 Prozent) verbessern werden. Allerdings befürchtet ein Fünftel der Großhändler und Hersteller negative Auswirkungen auf die Wirtschaft, beispielsweise auf die Attraktivität Europas als Wirtschaftsstandort (21 Prozent) sowie die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen außerhalb (22 Prozent) und innerhalb (20 Prozent) der EU. Das zeigen die Ergebnisse des aktuellen B2BEST Barometers   des ECC KÖLN und Creditreform.

CSDDD: Großer Bürokratieaufwand und hohe Kosten

Darüber hinaus geht die Einführung des europäischen Lieferkettengesetzes aus Sicht der B2B-Unternehmen mit großen Herausforderungen einher. Diese sehen sich insbesondere einem höheren bürokratischen Aufwand und steigenden Kosten konfrontiert. Auch die Überprüfung der Lieferanten sowie die Dokumentation der Lieferketten werden als schwierig eingeschätzt.

Preview von Wichtigsten Stategien für Nachhaltigkeit in deutschen B2B-Unternehmen

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Nachhaltigkeit: Umweltaspekte im Fokus

Insgesamt hat das Thema Nachhaltigkeit für jede/n Zweite/n (52 Prozent) hohe Relevanz ? Tendenz steigend mit Blick auf die nächsten zehn Jahre (77 Prozent). Im Fokus der strategischen Umsetzung stehen vor allem Maßnahmen aus dem Bereich Umwelt, allen voran das Einsparen von Energie (60 Prozent) und Ressourcen (57 Prozent) sowie der Einsatz erneuerbarer Energien (58 Prozent). Trotz der hohen Relevanz des Themas gibt es aber, vor allem mit Blick auf die ESG-Kriterien2, noch Nachholbedarfe.

"Zwar haben viele B2B-Unternehmen bereits langfristige Nachhaltigkeitsziele und es gibt vermehrt Teams, die sich damit beschäftigen, dennoch offenbaren sich aktuell noch Lücken. Dies wird vor allem in den Bereichen Soziales und Unternehmensführung deutlich," so Dr. Kai Hudetz , Geschäftsführer des IFH KÖLN und Gründer des ECC KÖLN.

Wirtschaftliche Lage verbessert sich leicht

Knapp acht von zehn der befragten Hersteller und Großhändler (78 Prozent) bewerten die allgemeine wirtschaftliche Lage insgesamt weiterhin gut. Der Mittelwert von 2,02 (auf einer Skala von 1=sehr gut bis 5=sehr schlecht) verbessert sich leicht im Vergleich zum ersten Quartal. Insgesamt investieren Unternehmen wieder stärker: Die Ausgaben steigen vor allem in den Bereichen Marketing Automation (46 Prozent) und beim digitalen Onboarding (43 Prozent).
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