Affiliate-Marketing

Spendenprogramm AmazonSmile: Ab Februar ist Schluss

von Frauke Schobelt

23.01.2023 Über das Spendenportal AmazonSmile können KundInnen beim Versandhändler einkaufen und einen Teil der Summe direkt an wohltätige Organisationen und Vereine weitergeben. Mehr als 446 Millionen Euro kamen so weltweit bisher zusammen. Diesen Charity-Service stellt Amazon nun ein.

 (Bild: AmazonSmile/DRK)
Bild: AmazonSmile/DRK
Seit 2013 - und 2016 auch in Deutschland - können Amazon-KundInnen beim Einkaufen Gutes tun, wenn sie das Programm AmazonSmile   nutzen. Der Konzern spendet dort bei jedem Einkauf in der Regel ein halbes Prozent der Einkaufssumme an eine von 27.000 gemeinnützigen Organisationen, die zur Auswahl stehen. Mit diesem Services ist es ab dem 20. Februar vorbei, wie Amazon laut Medienberichten mitteilte.

Über die Jahre kamen über den Charity-Service beträchtliche Beträge zusammen. Auf AmazonSmile heißt es, weltweit seien bis Dezember 2022 mehr als 446 Millionen Euro an teilnehmende Organisationen ausgezahlt worden, in Deutschland und Österreich mehr als 27 Millionen Euro. Seit 2021 bot Amazon die Registrierung für AmazonSmile auch über die Amazon App an, davor war dies nur im Web-Browser möglich.

Amazon kündigte an, dass die betroffenen Wohltätigkeitsorganisationen zum Abschluss eine einmalige Spende erhalten sollen, die einem Viertel der Vorjahresauszahlungen entspreche. Bis zur offiziellen Schließung des Programms könnten sie zudem weitere Spenden sammeln. In Zukunft könnten sie bei Amazon zudem öffentliche Wunschlisten platzieren - als Spendenappell an die KundInnen.

Die Entscheidung fällt zusammen mit dem größten Stellenabbau in der Geschichte des Unternehmens. Um Kosten zu sparen, werden bei Amazon Geschäftsbereiche zusammengestrichen, 18.000 MitarbeiterInnen müssen gehen.

Gooding.de wirbt um Spendenwillige

Als Alternative positioniert sich das bereits 2012 gegründete deutsche Spendenprogramm Gooding.de   , das ähnlich wie AmazonSmile gemeinnützige Vereine oder Projekte unterstützt - über Affiliate Marketing, durch Einkäufe in Onlineshops direkt über die Charity-Shopping-Plattform. Aktuell stehen dort über 2.100 Onlineshops wie Otto, Ebay, Ikea oder die Deutsche Bahn zur Auswahl sowie über 15.000 gemeinnützige Organisationen. Nach eigenen Angaben wurden über Gooding.de bereits knapp acht Millionen Euro gespendet.

"Gerade in Zeiten von steigenden Kosten und geringeren Einnahmen ist der Wegfall von AmazonSmile ein harter Schlag für gemeinnützige Organisationen. Wir helfen jedem betroffenen Verein, sich ohne Aufwand durch über 2.100 Shops bei Gooding.de unterstützen zu lassen", erklärt Felix Wassermann , Geschäftsführer von Gooding. Anders als AmazonSmile zahlten die teilnehmenden Shops nicht nur ein halbes Prozent, sondern in der Regel im Schnitt fünf Prozent Einkaufsprämien, die gespendet werden. Wer bei Gooding.de registriert ist, könne zudem nachverfolgen, wann nach dem Kauf seine Spende an die Begünstigten ausgezahlt wurde. Die Teilnahme an dem Spendenprogramm ist für die gemeinnützigen Organisationen kostenlos.
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