Arbeitsplatz ohne Social Media ist ein Auslaufmodell
13.07.2021 Rekordhoch: Die berufliche Nutzung Sozialer Medien legt stark zu. In der Folge müssen Arbeitergeber akzeptieren, dass Mitarbeiter an den offiziellen Kanälen vorbei als Botschafter agieren.
Soziale Medien brauchten nur wenige Jahre, um sich an deutschen Arbeitsplätzen als Standard zu etablieren. Als Deutschland in Brasilien Fußball-Weltmeister wurde, war noch nicht einmal jeder vierte berufstätige Internet-Nutzer am Arbeitsplatz im Web 2.0 unterwegs: 2014 setzten erst 19 Prozent Social Media beruflich ein.
Rarität: Arbeit ohne Internet
Die berufstätigen OnlinerInnen, die bei der Arbeit derzeit (noch) ohne Social Media auskommen, teilen sich in drei Gruppen: 18 Prozent nutzen Soziale Medien generell nicht, weder privat noch beruflich. Weitere acht Prozent sind zwar privat online und im Social Web unterwegs, benötigen das Internet für die Ausübung ihrer Arbeit aber überhaupt nicht. Die verbleibenden 20 Prozent nutzen im Job zwar das Internet, aber keine Sozialen Medien."Unternehmen müssen heute mit der Realität leben, dass sich im Social-Media-Zeitalter viel mehr Mitarbeiter öffentlich im Zusammenhang mit ihrer Arbeit äußern als früher üblich", meint Roland Heintze , Geschäftsführender Gesellschafter des Faktenkontors. "Aber das ist kein Grund zur Panik, und jeglicher Versuch, dies komplett zu unterbinden, ist aus der Zeit gefallen und zum Scheitern verurteilt." Der Social-Media-Experte empfiehlt, stattdessen Chancen für die Social-Media-Kommunikation zu identifizieren und zu nutzen und ihren Risiken vorzubeugen.
Richtlinien gegen Reputationsrisiken
In den Sozialen Medien besonders aktive Mitarbeiter können exzellente, authentische Botschafter der Betriebs im Social Web werden und zum Beispiel auch im Rahmen von unternehmenseigenen Blogs gezielt gefördert werden. "Reputationsschäden durch missglückte Äußerungen aus der eigenen Belegschaft in den Sozialen Medien lassen sich hingegen durch grundlegende Richtlinien für die Social-Media-Kommunikation für alle Mitarbeiter vermeiden" rät Heintze. Diese sollten standardmäßig unter anderem enthalten, dass sich Mitarbeiter klar als solche zu erkennen geben, wenn sie sich in den Sozialen Medien zu Themen rund um ihre Firma äußern. Und dass sie ihrem Gegenüber dabei auch im Web 2.0 grundsätzlich mit Wertschätzung, Integrität und Höflichkeit begegnen sollten.Top-Kanäle der beruflichen Social-Media-Nutzung
Vorrangig zum Einsatz kommen am Arbeitsplatz WhatsApp und YouTube. Jeweils 29 Prozent aller Internet-Nutzer ab 16 Jahren in Deutschland nutzen den Gruppenmessenger oder das Do-it-yourself-Videoportal nach eigenen Angaben beruflich. Ebenfalls weit verbreitet sind Facebook, das 26 Prozent der Onliner für ihre Arbeit einsetzen, sowie Instagram mit 22 Prozent.Dicht beieinander in der beruflichen Nutzung liegen die Karriere-Netzwerke LinkedIn mit 18 und Xing mit 17 Prozent. Weitere wichtige Kanäle für die Social-Media-Kommunikation im Berufsleben sind klassische Internet-Foren, die hierfür ebenfalls von 17 Prozent der Deutschen mit Internet-Anschluss genutzt werden, sowie Twitter und Blogs mit jeweils 16 Prozent.
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