B2B-Handel: Amazon beerdigt Supply-Plattform in Kürze

Vor drei Jahren hat Amazon in den Staaten das Online-Portal Amazon Supply gestartet, auf dem Betriebsbedarf für Geschäftskunden angeboten wird. Obwohl sich das Portal nach wie vor an US-Kunden richtet, machte der Amazon-Ableger zuletzt zunehmend deutsche B2B-Händler nervös. Ihre Befürchtung: Amazon könnte mit seinem Portal jederzeit in Deutschland starten und ihnen ihr Geschäft streitig machen. Doch das wird nicht passieren, wie jetzt feststeht.

Amazon SupplyDas B2B-Portal Amazon Supply wird demnächst geschlossen (Bild: Screenshot)

Fakt ist: Nach drei Jahren in der Beta-Phase schließt Amazon sein B2B-Portal zum 13. Mai 2015. Aus dem B2B-Geschäft zieht sich Amazon deshalb aber noch lange nicht zurück. Denn soeben haben die US-Amerikaner unter amazon.com/Business ein alternatives Angebot gestartet, das sich ebenfalls an Geschäftskunden richtet. Das neue Angebot ersetzt das bisherige B2B-Portal, weil Amazon damit den Wünschen seiner Geschäftskunden besser entgegen kommen kann.

Diese würden sich prinzipiell auch beim geschäftlichen Einkauf gerne ein Umfeld wünschen, das sie vom privaten Online-Shopping kennen. Optisch erinnert der neue B2B-Shop daher auch deutlich an das gewohnte Amazon-Design (siehe Foto unten), während der bisherige B2B-Shop Amazon Supply vergleichsweise oft nüchterne Produktseiten mit Bleiwüsten liefert.

Amazon BusinessMehr Farbe, mehr Angebot: Artikelseite im neuen B2B-Shop (Bild: Screenshot)

Ein zentraler Mehrwert soll auch dadurch entstehen, dass externe Handelspartner ihre Waren für Amazons Geschäftskunden verfügbar machen können. Beim bisherigen B2B-Portal Amazon Supply hatte Amazon dagegen nur mit Herstellern und Großhändlern verhandelt. Bei meinen Stichproben wurden außerdem alle Produkte immer direkt von Amazon selbst angeboten.

Nach eigenen Angaben kaufen bereits heute viele Geschäftskunden im klassischen Online-Shop von Amazon ein. Vor diesem Hintergrund klingt es durchaus plausibel, das B2B-Geschäft nun komplett dort abzuwickeln, wo sich die Zielgruppe ohnehin schon aufhält – und eben nicht auf einem separaten Online-Portal, für das man erst Reichweite und eine Markenbekannheit schaffen muss. Vor diesem Hintergrund ist daher wahrscheinlich, dass der neue B2B-Shop auch in Deutschland startet – selbst wenn es Amazon Supply nicht hierher geschafft hat.

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