AO Deutschland: Umsatz steigt trotz weniger Marketing-Ausgaben

Der britische Elektronik-Händler AO („Appliances Online“) wächst in Deutschland munter weiter. Das geht aus den aktuellen Halbjahreszahlen der Briten hervor, deren aktuelles Geschäftsjahr 2017/18 am 31. März endet. Demnach konnte AO einen Netto-Umsatz von insgesamt 58,1 Mio. Euro mit Verkäufen auf dem europäischen Festland erzielen, wo die Briten in Deutschland und den Niederlanden aktiv sind.

AO Umsatz
Das Festland-Geschäft wächst (Grafik: AO)

Im Vergleich zur Vorjahresperiode konnten die Briten damit ihren Festland-Umsatz gleich um 60,5 Prozent erhöhen, da der Wert vor einem Jahr erst bei einem Netto-Umsatz von 36,2 Mio. Euro lag (siehe Grafik).

Wie sich diese Umsätze auf Kunden in Deutschland und den Niederlanden verteilen, verrät AO zwar wieder nicht. Den Löwenanteil von den 58,1 Mio. Euro Umsatz dürfte AO allerdings in Deutschland erzielt haben. Dafür spricht, dass die Briten hierzulande bereits im Herbst 2014 gestartet waren, während es den holländischen Online-Shop erst seit März 2016 gibt.

In Deutschland befindet sich AO daher schon im dritten vollen Geschäftsjahr, in Holland dagegen erst im zweiten vollen Geschäftsjahr. Gemein haben beide Ländermärkte wiederum, dass AO seine Verkäufe vor allem durch wiederkehrende Kunden und gute Shop-Bewertungen befeuern konnte. Klassische Marketing-Maßnahmen („above the line“) spielten dagegen eine untergeordnete Rolle, nachdem AO zum Beispiel in Deutschland im vorletzten Geschäftsjahr 2015/16 noch mit TV-Spots geworben hatte.

Passend dazu haben sich auch die Marketing-Ausgaben reduziert. Diese betragen beim Festland-Geschäft jetzt nur noch 2,4 Mio. Pfund (zuvor: 2,5 Mio. Pfund). Gestiegen sind dagegen die Kosten für Warehousing von 1,9 Mio. auf 2,1 Mio. Pfund sowie die sonstigen Verwaltungskosten von 6,0 auf 8,0 Mio. Pfund. Unterm Strich steht für das Festland-Geschäft ein operativer Verlust von -14,5 Mio. Pfund, so dass sich die Verluste zum Vorjahr leicht erhöht haben (zuvor: -12,2 Mio. Pfund). Hintergrund ist, dass AO weiter in sein Europa-Geschäft investiert. So sind unter anderem die Kosten für Warehousing gestiegen, weil im neuen Europa-Lager in Bergheim (bei Köln) schlichtweg mehr Ware bewegt wird.

Der Online-Pureplayer AO.com wurde 2000 gegründet und war bis Herbst 2014 nur in UK aktiv. Im deutschen Online-Shop bestand das Sortiment zunächst größtenteils aus weißer Ware. Seit Herbst 2016 verkaufen die Briten im deutschen Online-Shop aber auch erstmals TV- und Audiogeräte, jetzt wurde das Sortiment zudem um Haushalts-Kleingeräte erweitert. Seit dem ersten Halbjahr 2017/18 sind die Briten zudem auf Amazon.de gelistet, um über diesen Online-Marktplatz neue Kunden zu gewinnen.

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