Brexit-Folgen: Britische Online-Marken verlieren Kundschaft in der EU
09.07.2021 Lieferschwierigkeiten und unerwartete Steuern stellen den britischen Onlinehandel nach dem Brexit vor große Herausforderungen. Zwei Drittel der befragten CMOs geben an, eine signifikante Zahl an EU-KundInnen verloren zu haben. 82 Prozent der Online-Marken verzeichnen dennoch einen höheren Absatz als vor der COVID-Pandemie.
Während der Corona-Lockdowns musste auch in Großbritannien der stationäre Handel erhebliche Einbußen hinnehmen, während Marken, die ihre Produkte online verkaufen, deutlich wachsen konnten. 92 Prozent der befragten CMOs gaben an, seit dem Beginn der Krise eine signifikante Anzahl neuer Kunden hinzugewonnen zu haben. 82 Prozent beobachten höhere Absatzzahlen als vor der Pandemie, und immerhin 27 Prozent verkaufen sogar "deutlich mehr". Lediglich für 16 Prozent der befragten Marken sind die Zahlen etwa gleichgeblieben.
So geben auch 93 Prozent der CMOs an, zuversichtlicher in die Zukunft ihrer Marke zu blicken als vor Beginn der Coronakrise im März 2020. Rund ein Drittel (34 Prozent) der Befragten zeigte sich "sehr optimistisch".
Disruption durch Brexit bedroht Erfolge in der Pandemie
Die Folgen des Brexits bedrohen jedoch diese Zukunftsaussichten:- Beim Thema internationaler Verkauf gaben mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Marken-CMOs an, einen Brexit-bedingten Rückgang erlebt zu haben.
- Für 22 Prozent war der Absatzeinbruch im internationalen Geschäft sogar "signifikant".
- Nur bei 15 Prozent der befragten Brands hatte der Brexit steigende internationale Verkaufszahlen zur Folge;
- 17 Prozent geben an, keine Auswirkungen wahrgenommen zu haben.
- So geben 73 Prozent der CMOs an, dass ihre Marken seit dem Brexit weniger schnell an EU-Kunden liefern können.
- Bei einem Drittel (33 Prozent) der Befragten haben sich die Lieferzeiten sogar "signifikant erhöht".
"Britische Marken können sich derzeit über phänomenale Wachstumsraten freuen. Für die wirtschaftliche Erholung im Land nach der Coronakrise wird das eine wichtige Rolle spielen", sagt Vladi Shlesman , Managing Director bei ChannelAdvisor für die EMEA-Region. Die letzten Monate hätten jedoch gezeigt, wie stark die Disruption durch den Brexit ist. So beklage die große Mehrheit der Unternehmen Verzögerungen und Zollprobleme im Geschäft mit EU-Kunden. "Klar ist, dass Marken, die nicht auch international stark sind, selten zu echten E-Commerce-Giganten aufsteigen. Von einer zügigen Lösung der Grenzprobleme können alle nur profitieren. Externe Logistikdienstleister können hier ihre Expertise einbringen und helfen, Herausforderungen im Fulfillment zu meistern. Aber auch die Suche nach neuen Absatzmärkten hilft oft, Einbußen abzufedern."
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