OVK-Trendstudie

Digital Natives offener für personalisierte Werbung

von Frauke Schobelt

22.04.2022 Laut einer OVK-Studie findet gut gestaltete und personalisierte Werbung zwar mehr Beachtung, kontextualisierte Werbung wird von VerbraucherInnen jedoch eher akzeptiert. Ein absolutes Muss ist die Kennzeichnung von Werbung.

 (Bild: Pixabay / Ronile)
Bild: Pixabay / Ronile
Die Trendstudie   des Online-Vermarkterkreises (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW)   untersucht die Akzeptanz der Werbung im Internet. 3000 NutzerInnen digitaler Medien-Angebote wurden dafür befragt.
  • Demnach sind sich drei Viertel der Befragten (71 Prozent) bewusst, dass Werbung unverzichtbar zur Finanzierung digitaler Angebote im Internet ist. Gleichzeitig empfindet mehr als die Hälfte der Befragten (58 Prozent) Werbung als grundsätzlich störend.
  • Zwei von drei Befragten (67 Prozent) geben an, dass sie eher auf Werbung achten, wenn diese gut gestaltet ist. Dabei zeigt sich, dass die Altersgruppe der Digital Natives, Personen zwischen 16 und 29 Jahren, insgesamt empfänglicher und aufgeschlossener ist als die Altersgruppen der 30- bis 49-Jährigen oder 50 Jahre und älter.
  • Grundsätzlich ist eine klare und sichtbare Kennzeichnung von Werbung für 71 Prozent der Befragten ein Muss. Ungekennzeichnete Werbung ist besonders für Personen ab 50 Jahre ein No-Go.

Kontextualisierte Werbung als wertvolle Ergänzung

Personalisierte Werbung erhält zwar eine höhere Aufmerksamkeit, allerdings erzielt kontextualisierte Werbung mehr Akzeptanz. "Nutzer gehen davon aus, dass Werbung und Webseiteninhalte aufeinander abgestimmt sind. Sie sehen die Werbung als wertvolle Ergänzung. Passt die Werbung nicht zu den Inhalten der Seite, ist dies irritierend", erklärt Timo Lütten (Ad Alliance/RTL Data), Leiter der OVK-Unit Umfeldqualität und Werbewirkung im BVDW. Anders verhält es sich mit der Wahrnehmung von personalisierter Werbung. "Fast zwei Drittel fühlen sich durch die auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Werbung unwohl und ausspioniert. Digital Natives bilden dabei die Ausnahme. Eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Werbung findet mit 57 Prozent der 16- bis 29-Jährigen eine höhere Akzeptanz als es im deutschlandweiten Durchschnitt der Fall ist", so Lütten.

Werbeumfelder wirken sich positiv oder negativ aus

Zwischen der Medienmarke und der werbenden Marke kann als Effekt ein Imagetransfer entstehen. Werbeumfelder können sich somit positiv oder negativ auf die Wahrnehmung von Werbung auswirken. Über die Hälfte der Befragten bestätigen solche Transfereffekte von digitalen Werbeträgern zu der werbenden Marke. Werbung auf etablierten Qualitätsumfeldern wird als positiver und glaubwürdiger wahrgenommen. Am stärksten tritt dieser Effekt der Medienmarke erneut bei den Digital Natives auf.

Der Effekt wirkt jedoch in beide Richtungen: Platzierte Werbung überträgt sich auch auf das Werbeumfeld. So gaben 81 Prozent der Befragten an, dass durch unseriöse Werbung das Ansehen eines digitalen Angebotes sinken kann.

Preview von Kontextualisierte Werbung - Transfereffekte zwischen Medium und Werbung

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