Logistik

Smartphone erobert die Last-Mile

von Sebastian Halm

15.07.2021 Last-Mile-Logistikunternehmen stehen vor großen Herausforderungen. Klassische Probleme sind etwa Ineffizienz und Kostendruck. Außerdem erwarten Kunden zunehmend neue Services. Der Einsatz von Smartphones auf der letzten Meile ist ein entscheidender Faktor, diesen Ansprüchen gerecht zu werden.

 (Bild: Pixabay/ geralt)
Bild: Pixabay/ geralt
Die Pandemie hat die Abhängigkeit vom Online-Shopping verstärkt, immer mehr Menschen erledigen ihre Einkäufe im Web. Eine neue Studie von Scandit   , Anbieter für Mobile-Computer-Vision- und Augmented-Reality-Lösungen, zeigt die Folgen auf: 42 Prozent der Logistikunternehmen in Europa stehen unter großem Druck, die schiere Masse der Aufträge zu bewältigen. Es ist zudem nicht abzusehen, dass sich die Lage entspannt.

Doch nicht nur die Anzahl der Aufträge bereitet Probleme. Rund die Hälfte der Logistiker hat mit zusätzlichen Problemen wie Kostendruck (50 Prozent) und Ineffizienz (55 Prozent) zu kämpfen - und auch mit dem Wettbewerb, der durch neue Services eine Hauptherausforderung ist. Das gaben rund 45 Prozent der befragten Unternehmen an.

Das Smartphone auf dem Vormarsch

Das Smartphone löst diese Probleme und ist ein Schlüsselfaktor auf der Jagd nach dem Wettbewerbsvorteil. Tatsächlich kristallisierte sich in der Studie heraus, dass ein Trend zur Nutzung von mobilen Devices existiert: Zwei Drittel der Teilnehmer aus Europa gaben an, dass Smartphones bereits Teil der Ausstattung ihrer Fahrer ist. Bei 34 Prozent der Unternehmen wird das Smartphone mittlerweile sogar exklusiv genutzt, um die verschiedenen Arbeitsschritte im Lieferprozess durchzuführen. Die Smart Devices ersetzen immer mehr dedizierte Scanning-Geräte, die in ihrer Funktionalität eingeschränkt sind - nur noch 32 Prozent der Firmen setzen sie primär ein.

Die Bereitstellung neuer Funktionen und Kapazitäten ist der meistgenannte Grund für einen Umstieg auf Smartphone-basierte Lösungen (50 Prozent), knapp vor der Senkung der Total Cost of Ownership (44 Prozent). Für 27 Prozent der Studienteilnehmer war die Verbesserung der Nutzererfahrung und Effizienz ebenfalls ein Motivator. Dass sich das Konzept lohnt, gibt mit 81 Prozent eine große Mehrheit derer an, bei denen Smartphones bereits im Einsatz sind. Nutzerfreundlichkeit (22 Prozent), Kostenreduktion und eine verbesserte Workflow-Performance (je 17 Prozent) werden als primäre Vorteile genannt.

Im Hinblick auf die bedeutendsten Investmentprioritäten nennen 43 Prozent die Verbesserung der bestehenden Liefer-Apps, dicht gefolgt von der Entwicklung kontaktloser Prozesse sowie neuer Apps mit Features für die Altersverifizierung und Adressänderungen (jeweils 22 Prozent).

Für die im Frühjahr 2021 erstellte Studie hat Scandit 118 wichtige Stakeholder aus Post-, Paket- und Logistikunternehmen mit Sitz in 23 Ländern in Nordamerika und Europa befragt. Die Interviews haben unabhängige Agenturen (ITTS in Europa, VDC Research in Nordamerika) via Online-Umfrage oder am Telefon geführt. Die Teilnehmer waren zu diesem Zeitpunkt für insgesamt 7 der 10 größten Kurierunternehmen weltweit tätig.
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