SportScheck: Zweistelliges Wachstum, deutliche Verluste
26.01.2016
Bei SportScheck können nun auch Drittanbieter verkaufen (Bild: Screenshot)
Wenn es bis zum Ende des Geschäftsjahres dabei bleibt, käme SportScheck nicht nur auf einen Netto-Umsatz von rund 335 Mio. Euro. Der Multichannel-Händler könnte in diesem Fall auch erstmals seit dem Geschäftsjahr 2011/2012 wieder einmal ein Wachstum für sich verbuchen. Zur Erinnerung: Im vergangenen Geschäftsjahr 2014/2015 (Stichtag: 28. Februar) war der Netto-Umsatz von SportScheck um 7,2 Prozent auf 296 Mio. Euro gesunken . Bereits ein Geschäftsjahr zuvor (2013/2014) war der Umsatz schon um 5,1 Prozent auf 319 Mio. Euro geschmolzen . Ein Jahr davor (2012/2013) gab es einen Rückgang von 2,9 Prozent auf 336 Mio. Euro (siehe Grafik). Das letzte Wachstum datiert daher aus dem Geschäftsjahr 2011/2012, als die Otto-Tochter um 5,9 Prozent auf 346 Mio. Euro netto zulegen konnte . Trotz einem bislang zweistelligen Plus im laufenden Geschäftsjahr würde der Umsatz von SportScheck - Stand heute - mit voraussichtlich 335 Mio. Euro aber weiter unter dem Umsatzniveau aus dem Geschäftsjahr 2011/2012 liegen.Bei SportScheck gingen die Umsätze zuletzt zurück (Bild: eigene Grafik)
Auch sonst ist längst nicht alles rosig bei der Otto-Tochter. So rechnet etwa Jan Kegelberg, Chief Digital Officer bei SportScheck, im Gespräch mit neuhandeln.de für das laufende Geschäftsjahr 2015/2016 mit einem "zweistelligen Millionenverlust". Bereits im vergangenen Geschäftsjahr 2014/2015 hatte es laut der Otto-Gruppe “deutliche Ergebnisverluste“ gegeben. Konkrete Zahlen nennt der Konzern nicht, SportScheck selbst veröffentlicht keinen eigenen Jahresabschluss. Schuld an den Verlusten ist unter anderem, dass in den vergangenen Geschäftsjahren viel in IT und Logistik investiert wurde. So hatte man einerseits SAP eingeführt, zum anderen wurde die Logistik von Burgkunstadt nach Apfelstädt verlagert und mit Fiege ein neuer Dienstleister für das Fulfillment beauftragt. Dass es im laufenden Geschäftsjahr 2015/2016 nun beim Umsatz wieder nach oben geht, liege daher nicht zuletzt daran, dass SportScheck laut Geschäftsführer Markus Rech nun seine Kernprozesse "wieder im Griff" habe. So könne man zum Beispiel seit der Umstellung im Backend den Kunden mehr Service bieten - was man auch direkt im Online-Shop sehen kann. Denn seit der Umstellung auf SAP im vergangenen Juli können Kunden nun online überprüfen, welche Waren in einer Filiale vorrätig sind und diese direkt reservieren.