Windeln.de: China-Geschäft und ERP-Wechsel trüben Halbjahresbilanz
24.08.2016
Deutscher Shopping-Club schließt, neuer China-Shop eröffnet
Als Hintergrund nennt die Windeln.de AG "regulatorische Änderungen" für Kunden in China, die sich im zweiten Quartal 2016 bemerkbar machten. So gelten seit Anfang April 2016 neue Importregeln und Zölle für Warenlieferungen nach China. Zwar seien die Lieferungen von Windeln.de nach China bis auf eine moderate Zollerhöhung nicht betroffen. Dennoch habe sich aber eine Verunsicherung und Kaufzurückhaltung bei chinesischen Konsumenten bemerkbar gemacht. Dadurch waren bereits die China-Umsätze in den Monaten April und Mai "deutlich hinter den Erwartungen" geblieben . Kurios dabei: Von den neuen Importregeln sind ausgerechnet die Direktlieferungen von Deutschland an Kunden in China betroffen, mit denen der Konzern seit einem Jahr eigentlich seinen Fernost-Umsatz ankurbeln will. Denn zuvor wurde nur eine Belieferung über Freight Forwarder (Speditionsdienstleister) angeboten, bei der die Bestellung zunächst an die deutsche Adresse des Spediteurs geliefert wurde und von dort nach China ging. Die neue Direktbelieferung sei für chinesische Kunden daher schneller. Die neuen Importregeln wurden im Juni nach Angaben des Spezialversenders zwar teilweise wieder ausgesetzt. Der Konzern hat dennoch vor kurzem einen Online-Shop auf dem chinesischen Marktplatz Tmall von Alibaba eröffnet, um sich einen zusätzlichen Vertriebskanal für chinesische Kunden zu eröffnen. Geliefert werden die Produkte hier aus einem "bonded Warehouse" (Zollager). Trotz der Krise in China konnte die Windeln.de AG ihren Gesamtumsatz aber stark steigern, weil das Geschäft im übrigen Ausland kräftig angezogen hat. So gab es in Europa (ohne DACH-Region) ein starkes Wachstum von 1,4 Mio. auf 24,1 Mio. Euro, was aber kein Wunder ist. So wurde im Mai 2015 eine italienische Version des Online-Shops der Kernmarke “Windeln.de” gestartet . Kurz darauf hatte man den Wettbewerber Feedo übernommen , der Online-Shops mit Babybedarf für Kunden in Tschechien , in der Slowakei und in Polen betreibt. Im Herbst 2015 hatte die Windeln.de AG zudem den spanischen Spezialversender Bebitus gekauft , der ebenfalls Babybedarf anbietet. Dieser betreibt neben einem spanischen Online-Shop auch einen Web-Shop für Kunden in Frankreich sowie zusätzlich ein Online-Angebot für Kunden in Portugal . Bis auf den italienischen Online-Shop haben daher all diese Online-Angebote erst in diesem Halbjahr zum Geschäft beigetragen. Nach Geschäftsmodellen betrachtet konnte der Konzern im zweiten Halbjahr 2016 zudem einen Netto-Umsatz von 9,7 Mio. Euro über seinen Shopping-Club "Nakiki" erzielen, was einem Wachstum von 33 Prozent entspricht (H1: 7,2 Mio. Euro). Dennoch hat das Geschäft mit den zeitlich limitierten Verkaufskampagnen keine Zukunft bei der Windeln.de AG, da der Konzern seine Prozesse vereinfachen und Kosten reduzieren will. Aus diesem Grund wird der Shopping-Club (derzeit aktiv in Deutschland und Italien) im dritten Quartal 2016 eingestellt , über die Website Nakiki will die Windeln.de AG künftig ohne Club-Modell unter anderem Mode und Spielzeug für ältere Kinder verkaufen. Beim Blick auf die Bilanz wirkt diese Entscheidung sinnvoll. So haben die Shopping-Clubs im ersten Halbjahr 2016 ein negatives Ergebnis (EBIT) von -2,9 Mio. Euro verursacht. Allerdings musste auch der deutsche Online-Shop einen Verlust von -0,4 Mio. Euro verbuchen (ebenfalls EBIT), nachdem es hier im Vorjahr noch ein Plus von 2,7 Mio. Euro gegeben hatte. Unter anderem sind die Vertriebskosten im ersten Halbjahr 2016 sowohl absolut als auch im Verhältnis zum Bruttoergebnis vom Umsatz angestiegen. Hauptgrund hierfür war die Einführung der Direktlieferungen nach China. Durch die Übernahmen von Feedo und Bebitus sind zudem weitere Kosten angefallen. Unterm Strich hat sich das EBIT im ersten Halbjahr 2016 daher von - 8,9 Mio. Euro (H1/2015) auf nun -19,0 Mio. Euro deutlich verschlechtert. Kein schlechter Zeitpunkt also, um an der Kostenschraube zu drehen.Basis
Die kostenfreie Mitgliedschaft auf neuhandeln.de
- Kostenfrei
- Wöchentlicher Newsletter
- Zugriff auf Beiträge exklusiv nur für Mitglieder
- Teilnahme an Webinaren und virtuellen Kongressen
- Kostenloser Eintrag im Dienstleister-Verzeichnis
- Vier Wochen lang zum Test die Print-Ausgabe des Versandhausberaters frei Haus
Premium
Versandhausberater, der Premium-Dienst von neuhandeln.de:
- Sofort Zugriff auf alle Premium-Inhalte online
- Wöchentlich neue Exklusiv-Studien und Analysen
- Zugriff auf das gesamte EMagazin-Archiv
- Freitags die aktuelle Versandhausberater-Ausgabe als E-Magazin und gedruckt per Post
- 194,61 Euro pro Quartal (zzgl. MwSt)
97,31 Euro (zzgl. MwSt)*
Top-Deal!
PremiumPlus
Das Marketingpaket macht Ihr Unternehmen für über 15.000 E-Retailer sichtbar.
- Alle Leistungen der Premium-Mitgliedschaft
- Umfassender Eintrag als Dienstleister im Dienstleister-Verzeichnis
- Bevorzugte Platzierung in Suchergebnissen
- Alle Platzierungen hervorgehoben mit Firmenlogo
- Unternehmens-Einblendung unterhalb thematisch relevanter Beiträge
- Whitepaper veröffentlichen
- Pressemitteilungen veröffentlichen
- Gastbeiträge veröffentlichen
- Referenzkunden pflegen
- 995 Euro pro Jahr (zzgl. MwSt)
497,50 Euro (zzgl. MwSt)*
*Der rabattierte Preis gilt für die erste Bezugsperiode. Danach setzt sich die Mitgliedschaft zum regulären Preis fort, wenn sie nicht vor Ablauf gekündigt wird. Premium: 3 Monate/194,61 Euro, PremiumPlus: Jahr/995,00 Euro, Enterprise: Jahr/1998 Euro, jeweils zzgl. Mwst.