Weg von Amazon und eBay: Momox will "unabhängiger" werden

von Stephan Randler

17.07.2017

 (Bild: Gerhard Westrich)
Bild: Gerhard Westrich
Bild: Gerhard Westrich unter Creative Commons Lizenz
Bei dem Berliner Gebrauchtwaren-Händler Momox   brummt das Geschäft. Das zeigen nicht zuletzt die Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr 2016, in dem der Second-Hand-Shop seinen Netto-Umsatz um rund 30 Prozent auf 150 Mio. Euro   steigern konnte. Einen Großteil vom Geschäft machen die Berliner allerdings über die Online-Marktplätze Amazon und eBay - was sich langfristig einmal ändern soll.
Heiner Kroke Momox
CEO Heiner Kroke (Bild: Momox GmbH)
"Als Top-Seller bei Amazon und eBay profitieren wir beim Verkauf unserer gebrauchten Artikel zum einen zwar von der Bekanntheit dieser Online-Plattformen", argumentiert Momox-Geschäftsführer Heiner Kroke (siehe Foto links). "Um zukünftig aber unabhängiger von Provisionen zu sein, investieren wir nun stark in den Aufbau unserer eigenen Marken." Um sich von externen Online-Marktplätzen zu emanzipieren, setzen die Berliner vor allem auf zwei zentrale Maßnahmen: eine bessere User Experience in den eigenen Shops und mehr Marketing. Zum einen will man die hauseigenen Online-Shops Medimops.de    (gebrauchte Bücher, CDs und DVDs) sowie Ubup.com    (Second-Hand-Mode) so optimieren, dass sich Kunden dort immer wohler fühlen und verstärkt einkaufen. Aus diesem Grund zahlen Verbraucher bei einem Bestellwert ab zehn Euro zum Beispiel keine Versandkosten mehr bei einem Einkauf im Medien-Shop Medimops.de, nachdem diese Schwelle zuvor noch bei 20 Euro lag. Zum Vergleich: Wer gebrauchte CDs und Bücher bei Amazon bestellt, zahlt für jedes Produkt pauschal drei Euro Porto - auch bei mehreren Artikeln im Warenkorb. Ein besserer Kunden-Service kann den Umsatz aber nur befeuern, wenn Verbraucher auch vermehrt die eigenen Online-Shops aufsuchen. "Zur weiteren Steigerung der Markenbekanntheit unserer Kern-Marken Medimops und Ubup sind daher kontinuierliche Marketing-Investments in Online- und TV-Werbung geplant", verdeutlicht Momox-Chef Kroke im Gespräch mit neuhandeln.de. Überraschend kommt das nicht. So gehören TV-Spots zwar bereits seit einigen Jahren zum Marketing-Inventar. Zunächst hatte man sich aber darauf beschränkt, nur die gleichnamige Händlermarke „Momox“ zu bewerben   , über die gebrauchte Artikel von Verbrauchern angekauft werden. Im vergangenen Jahr gab es dann erstmals auch einen TV-Spot für den Second-Hand-Shop Medimops.de   , um dadurch die Aufmerksamkeit für das hauseigene Verkaufsportal zu erhöhen. Parallel gab es damals bereits einen ersten Clip, mit dem der Fashion-Shop Ubup.com (Motto: "Used but precious") beworben wurde.
Momox Umsatz
Der Gebrauchtwarenhändler wächst weiterhin sehr stark (Bild: eigene Grafik)
Momox handelt mit gebrauchten Medien und Textilien, die über das Online-Portal Momox.de   von Privatpersonen angekauft werden. Im Vorjahr war nicht nur der Umsatz aus dem Handel mit Second-Hand-Artikeln um 30 Prozent auf 150 Mio. Euro gestiegen (siehe Grafik), auch der Gewinn hatte sich um 55 Prozent auf 6,8 Mio. Euro erhöht. Verkauft wird die Second-Hand-Ware über eigene Online-Shops sowie Online-Marktplätze. Nach eigenen Angaben ist Momox in Deutschland sowohl bei Amazon als auch eBay jeweils der größte Verkäufer auf der Plattform (gemessen am Kundenfeedback). Wie sich der Umsatz auf die einzelnen Vertriebskanäle verteilt, beziffert Momox nicht. Verkauft wird nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich über das eigene Online-Portal Momox-Shop.fr   und Online-Marktplätze wie Amazon.fr  FNAC    oder PriceMinister   . In Großbritannien ist Momox auf Amazon UK    aktiv, dazu verkaufen die Berliner über den deutschen Online-Shop Medimops.de und Online-Marktplätze auch an Kunden in Österreich. Das Angebot an Second-Hand-Medien (Start: 2006) wurde im Frühjahr 2014 ergänzt um den zusätzlichen Online-Shop Ubup.com (gebrauchte Mode). Der direkte Wettbewerber reBuy   hatte bereits im Geschäftsjahr 2014 auf Umsätze bei Amazon und eBay verzichtet   , um die eigene Marke zu stärken und unabhängiger von Marktplätzen zu werden.
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