Video-Shopping: Klingel-Beteiligung Miacosa jetzt offline

22.09.2014

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Erst vor kurzem hat die Klingel-Gruppe   ihren Schmuck-Shop Faszinata eingestellt   . Nun ist auch der Online-Shop Miacosa   offline, an dem sich die Versendergruppe erst in diesem Frühjahr beteiligt hatte   . Wer den Shop aufsucht, wird deshalb mit dem folgenden Statement vertröstet   :

Miacosa.de offlineBildquelle: Screenshot

"Bedauerlicherweise konnten wir den Shop nach zweieinhalb Jahren spannender Aufbauarbeit nicht weiterführen. Gerne hätten wir euch weiterhin die besten Beauty- und Lifestyle-Empfehlungen eurer Stars präsentiert."
Das Geschäftsmodell von Miacosa basierte darauf, dass YouTube-Promis   in ihren Videos neue Produkte präsentieren und über ihre Social-Media-Kanäle neue Kunden gewinnen   :
"Das Unternehmen ist Vorreiter im YouTube- und Video-Commerce in Europa. Sämtliche Produkte auf miacosa.de werden per Video von YouTube Künstlern über deren reichweitenstarke Channels präsentiert. Damit erreicht miacosa den Großteil der relevanten Zielgruppe zwischen 14- und 29 Jahren und übersetzt das Thema Teleshopping in die Online-Welt – angepasst an die Gewohnheiten und Bedürfnisse der jungen Generation."
Auch wenn die Shop-Verantwortlichen auf Nachfrage von neuhandeln.de keine Hintergründe verraten haben, war das Aus von Miacosa letztlich abzusehen. Denn bereits kurz nach dem Einstieg der Klingel-Gruppe   war das Start-Up in Schwierigkeiten geraten. Die Hintergründe hatte Klingel gegenüber neuhandeln.de im Sommer ausführlich dargestellt   :
Die Finanzierungsrunde ist ganz regulär durchgeführt worden. Kurz nach der Kapitalerhöhung wurden aber in verschiedenen Medien Vorwürfe lanciert, dass Unternehmen mit einem ähnlichen Geschäftsmodell wie Miacosa Schleichwerbung betrieben. Auch wenn miacosa explizit zunächst nicht in dieser Berichterstattung vorkam, so hat sie sich doch auf Miacosa ausgewirkt. Partner von Miacosa wurden verunsichert, was zu einem im Vergleich zur ursprünglich geplanten Finanzierzung erhöhten Kapitalbedarf geführt hat. Dem nicht genug: Schließlich hat uns einer der Geschäftsführer von Miacosa seinen Rücktritt angezeigt und wenig später wurde durch die miacosa-Geschäftsführer ein Insolvenzantrag gestellt. Insgesamt eine sehr bedauerliche Entwicklung, die wir gerne vermieden hätten, denn wir glauben nach wie vor an den Ansatz, Kundengewinnung in den Kanälen und mit den Formaten zu betreiben, die die Zielgruppe ansprechen.”
Das Aus des Unternehmens lässt in diesem Fall also wenig Rückschlüsse darauf zu, ob das Geschäftsmodell des Video-Shopping-Startups an sich funktioniert hat. Betrieben wurde Miacosa.de von der Endorsed Goods GmbH, über deren Vermögen am 01. Juli 2014 das Insolvenzverfahren eröffnet worden ist. Für den Shop war zuletzt die Tre Styles GmbH verantwortlich, die auch Gesellschafterin der Endorsed Goods GmbH ist.