Strategie von Frontlineshop: Nur noch Männer als Kunden

Der auf Street- und Sportswear spezialisierte Textilversender Frontlineshop verfeinert sein Sortiment erneut. Voraussichtlich ab der Frühjahr-/Sommer-Saison 2016 wird es im Online-Shop daher nur noch Menswear geben. Gegenüber neuhandeln.de erklärt Geschäftsführer Jens Lafrenz diesen Schritt damit, dass männliche Kunden prinzipiell treuer seien und weniger Bestellungen retournieren. Zum anderen will sich der Frontlineshop durch diese Maßnahme vom Wettbewerb differenzieren, da sich viele Mode-Versender stark auf Frauen fokussieren.

FrontlineshopFrauen-Mode gibt es künftig nicht mehr bei Frontline (Bild: Screenshot)

Es ist nicht das erste Mal, dass Frontline sein Sortiment verkleinert. So wurden bereits vor zwei Jahren einige Marken aus dem Angebot genommen, um das Online-Sortiment in der Breite zu reduzieren. Punkten will Frontline seitdem bei Kunden damit, dass diese im Online-Shop ein so genanntes „kuratiertes Sortiment“ erhalten. Frontline trifft für Kunden also eine Vorauswahl, um Kunden möglichst relevante Produkte zu bieten statt einem möglichst großen Sortiment.

Im Shop wirbt der Händler seit zwei Jahren auch nicht mehr mit dem Kundenversprechen „First in Style“, sondern mit dem neuen Slogan „A Selection of Styles“ (eine Vorauswahl an Styles).

Gegenüber neuhandeln.de hatte Geschäftsführer Lafrenz bereits im vergangenen Jahr erklärt, dass sich Frontline mit der neuen Sortimentsstrategie auf einem sehr guten Weg befinde. Es passt daher ins Bild, dass das Sortiment nun ausschließlich auf Männer zugeschnitten wird.

Frontlineshop wird Teil einer Versendergruppe von Männermode

Das ist übrigens nicht die einzige strategische Maßnahme, mit der Frontline in diesen Tagen auf sich aufmerksam macht. So haben sich die Hamburger gerade eben mit der hierzulande noch vergleichsweise unbekannten Menlook-Gruppe aus Frankreich zusammen getan, die seit vier Jahren aktiv ist und einen gleichnamigen Online-Shop für Männer-Mode betreibt.

Trotz dem Zusammenschluss mit Menlook bleibt Frontline als eigenständige GmbH mit dem aktuellen Management bestehen, so dass sich auf den ersten Blick nichts ändert. Durch die Kooperation wollen die Hamburger aber unter anderem von Synergien bei IT profitieren, da der Frontline GmbH für Technik nur überschaubare finanzielle Mittel zur Verfügung stehen.

MenlookMenlook bietet – dem Namen entsprechend – Männermode an (Bild: Screenshot)

Tatsächlich haben die Hamburger in den Geschäftsjahren 2012 und 2013 jeweils Verluste in einstelliger Millionenhöhe eingefahren. Der Zusammenschluss mit Menlook dürfte daher aus Kostengründen sinnvoll sein. So kann Frontline bei seinen Investitionen von Kostenvorteilen profitieren, die gesamte Gruppe will ab dem Geschäftsjahr 2016 schwarze Zahlen schreiben.

Möglicherweise ergeben sich beim Einkauf ebenfalls Kostenvorteile. So zielt Frontline zwar auf ein jüngeres Publikum als Menlook. Die Erfahrung zeige laut Lafrenz aber, dass Kunden dem Spezialversender lange erhalten bleiben. Die Hamburger könnten daher ihr Sortiment um Mode von Menlook erweitern, um damit Kunden auch dann etwas bieten zu können, wenn diese sich einmal nicht mehr für Street- und Sportswear interessieren sollten.

Ansprechen will Frontline künftig auch verstärkt Kunden aus dem europäischen Ausland. Vor diesem Hintergrund wurden in den vergangenen Monaten bereits Kunden aus Österreich, der Schweiz und den Niederlanden über den deutschen Online-Shop bedient. Möglicherweise startet Frontline künftig zusätzliche lokalisierte Länderversion des deutschen Online-Shops.

In den Planspielen ist aber auch, dass sich das Hamburger Team nur intern um ausländische Kunden kümmert und diese dann über Online-Shops der Marke „Menlook“ bedient werden.

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