Stellenabbau: Galeria Kaufhof spürt „immer stärkere Online-Konkurrenz“

Die Warenhauskette Galeria Kaufhof möchte in den kommenden zwei Jahren rund 400 Arbeitsplätze in ihrer Kölner Zentrale abbauen. Aktuell sind vor Ort ungefähr 1.600 Mitarbeiter beschäftigt, so dass der Stellenabbau in der Domstadt jeden vierten Angestellten trifft. Der Hintergrund ist, dass die deutsche Handelskette mit einer Restrukturierung bis zum Jahr 2020 „die Kosten und Prozesse optimieren“ will.

Galeria Kaufhof GmbH
Kaufhof-Filiale (Bild: Galeria Kaufhof GmbH)

Demnach stehe Galeria Kaufhof vor großen Herausforderungen – wie auch der gesamte stationäre Handel. „Insbesondere die immer stärkere Online-Konkurrenz, die Frequenzrückgänge in den Innenstädten und veränderte Kundenbedürfnisse stellen den stationären Handel heute vor große Herausforderungen“, argumentiert Kaufhof-Sprecher Martin Neipp.

Diesen veränderten Marktbedingungen müsse sich Kaufhof anpassen, um „langfristig wieder profitabel“ zu sein. Dazu wurde Anfang Januar ein Programm gestartet, das unter anderem den bereits beschriebenen Abbau von rund 400 Arbeitsplätzen in der Kölner Zentrale vorsieht.

Denn hier liegen die Kosten nach eigenen Angaben „deutlich über dem Wettbewerbsdurchschnitt“, weshalb die „Einsparungen unumgänglich“ seien. Kaufhof will jetzt aber nicht nur Kosten reduzieren, sondern auch „gezielt“ in die Zukunft der Kaufhaus-Kette investieren. So wollen die Kölner zum einen ihre Eigenmarken weiter ausbauen (u.a. Mode-Marke „Manguun“) und in Zukunft stärker als zuvor auf Kooperationen mit prominenten Marken setzen. Von den bundesweit 96 Filialen sollen in diesem Jahr zudem 20 Häuser modernisiert werden, um Kunden vor Ort ein besseres Einkaufserlebnis zu bieten.

Zusätzlich will Kaufhof sein Stationärgeschäft enger mit dem Online-Shop verzahnen, nachdem Kunden bereits heute online die Filialbestände abfragen und sich Produkte in einer Filiale kostenfrei für 48 Stunden reservieren lassen können. Dieser Service werde „sehr rege genutzt“ und bringe mehr Frequenz und Zusatzumsätze in die Warenhäuser. Angeboten wird auch schon, dass man Online-Bestellungen vor Ort retournieren kann und in der Filiale nicht vorrätige Artikel zum Kunden geliefert werden. Im laufenden Jahr will sich Kaufhof verstärkt mit dem Service „Ship from Store“ beschäftigen.

Das Prinzip: Wenn ein Produkt im Onlineshop nicht mehr verfügbar ist, wird der Bestand in den Filialen geprüft. Sollte die Ware dort verfügbar sein, wird sie vom stationären Handel zum Kunden gesendet.

Die Kaufhof-Gruppe mit Sitz in Köln gehört seit 01. Oktober 2015 zum kanadischen Kaufhaus-Konzern Hudson’s Bay Company (HBC). Zum Zeitpunkt der Übernahme hatte Kaufhof rund 21.500 Mitarbeiter.

P.S.: Verpassen Sie keine Beiträge mehr! Jeden Freitag liefert Ihnen unser Newsletter alle Nachrichten, Analysen und Insider-Infos der Woche kostenlos in Ihr Postfach. 3.944 Kollegen aus dem Versand- und Multichannel-Handel nutzen diesen Service schon, um up-to-date zu bleiben. Hier geht es zum Abo.