SportScheck-Bilanz: Online-Umsatz steigt, Filialgeschäft schwächelt

Der deutsche Sportartikel-Spezialist SportScheck schafft im laufenden Geschäftsjahr 2017/2018 (Ende: 28. Februar) den Turnaround – zumindest was den Umsatz betrifft. Ein entsprechender Artikel der Textilwirtschaft (nur für Abonnenten abrufbar) wurde auf Nachfrage von neuhandeln.de durch den Otto-Konzern bestätigt, zu dem der Multichannel-Händler gehört. Demnach geht die Otto-Tochter davon aus, bis zum Ende des aktuellen Geschäftsjahres ein Wachstum von zwei Prozent zu erreichen.

SportScheck Umsatz
Im Vorjahr ging der Umsatz sehr stark zurück (Quelle: eigene Angaben in Mio. Euro)

Wenn es so kommt, könnte SportScheck das laufende Jahr 17/18 mit einem Netto-Umsatz von rund 297 Mio. Euro abschließen und damit immerhin wieder das Niveau aus dem Geschäftsjahr 2014/2015 erreichen (siehe Grafik). Schließlich musste der Multichannel-Händler im Vorjahr ein kräftiges Umsatz-Minus von knapp neun Prozent auf 291 Mio. Euro verbuchen, was verschiedene Gründe hatte. So wurde zum Beispiel beim Sortiment der Fokus zunehmend auf Schuhe und Equipment gelegt, während parallel das Geschäft mit Textilien reduziert wurde. Zudem wurden „massiv“ Lagerbestände abgebaut.

Dass jetzt das Geschäft wieder anzieht, liegt nach Angaben der Otto-Tochter nicht zuletzt an den neuen Schwerpunkten beim Sortiment. Durch eine bessere Sortimentierung sei das Angebot für Kunden attraktiver, dazu habe man die Verfügbarkeit von Bestsellern erhöhen können. Prinzipiell gehen SportScheck durch die neue Angebotsstrategie zwar Mode-Käufer verloren. Das könne SportScheck aber verschmerzen, da diese Kunden hohe Retourenquoten verursachen – und damit hohe Kosten.

Denn hier schafft SportScheck im laufenden Geschäftsjahr keinen Turnaround. Auch 2017/2018 wird SportScheck daher mit einem Verlust abschließen. Rote Zahlen gibt es bei SportScheck bereits länger. Im vorletzten Geschäftsjahr 2015/2016 wurde zum Beispiel viel in IT und Logistik investiert, weil man SAP eingeführt und die Logistik von Burgkunstadt nach Apfelstädt verlagert hatte. Seitdem konnte man zwar Kosten in Höhe von 33 Mio. Euro abbauen, weil SportScheck unter anderem seine Marketing-Ausgaben von Print zu Online verlagert. Der Weg in die Gewinnzone bleibe dennoch „anspruchsvoll“.

Viel zu tun bleibt auch beim Filialgeschäft. Während nämlich der Online-Handel zweistellig zulegt, gibt es im stationären Handel flächenbereinigt ein kleines Minus. Schuld daran sei zum einen, dass es bei der Verkaufsleistung noch Luft nach oben gebe. Zum anderen leide auch SportScheck unter weniger Frequenz in den Innenstädten. Gut möglich also, dass die Otto-Tochter weitere Filialen schließt. Erst vor einem Jahr hatte sich SportScheck ja aus Essen verabschiedet – aus wirtschaftlichen Gründen.

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