Shop-Sterben: Diese 7 bekannten Online-Angebote wurden allein 2020 eingestellt

In der Corona-Krise brummt bei vielen Online-Händlern momentan das Geschäft. Kein Wunder. Wenn stationäre Ladengeschäfte doch immer wieder schließen müssen und deshalb der E-Commerce quasi als einzige Einkaufsalternative für die Konsumenten übrig bleibt. Dennoch ist und bleibt das Geschäft im E-Commerce kein Selbstläufer. Das verdeutlicht ein Blick auf die Shopping-Angebote, die allein im vergangenen Jahr vom Netz genommen wurden. Darunter sind gleich zahlreiche prominente Shops.

Alnatura offline
Der Alnatura-Shop ist Geschichte (Screenshot)

1. Alnatura Online-Shop: Bereits zum 31. Januar 2020 hatte der deutsche Bio-Supermarkt seinen Online-Shop geschlossen. Wer daher seitdem die Website Alnatura-Shop.de aufsucht, landet auf einer allgemeinen Seite über das Unternehmen. Hier finden Verbraucher zwar Infos zu Märkten und Produkten. Direkt kaufen kann man diese hier aber nicht. Den Online-Shop hatte Alnatura nämlich 2015 zusammen mit dem Online-Händler Gourmondo gestartet, der auf Feinkost spezialisiert ist und daher auch den Alnatura-Shop betrieben hatte. Gourmondo-Eigentümer Delticom hatte sich aber 2020 von seiner Food-Sparte getrennt – weshalb neben dem Alnatura-Shop dann auch Gourmondo zwischenzeitlich offline war.

Conleys Closed
Conleys ist seit Februar offline (Bild: Screenshot)

2. Conleys.de: Der Mode-Shop aus der Pforzheimer Klingel-Gruppe ist bereits ein knappes Jahr offline. Denn der Conleys-Shop wurde bereits im Februar 2020 eingestellt, weil sich die Klingel-Gruppe seitdem auf ihre Kernmarken und Zukäufe mit „höherer strategischer Relevanz und Profitabilität“ fokussieren will. Conleys wurde Mitte der 1990er Jahre gegründet und war ursprünglich einmal eine Versender-Marke von der Creatrade-Gruppe gewesen (ehemaliger Name: Schneider-Gruppe). Die wesentlichen Vermögenswerte der Creatrade-Gruppe hatte der Klingel-Konzern aus Pforzheim im Jahr 2017 übernommen.

Zooplus Zoobee
ZooBee Online-Shop (Bild: Screenshot)

3. ZooBee.de: Mit ZooBee war erneut ein Online-Shop mit Lebensmitteln vom Netz gegangen. Hinter diesem Angebot stand wiederum die Zooplus AG aus München, die an sich zwar auf den Online-Vertrieb von Tierbedarf spezialisiert ist. Vor rund zwei Jahren war aber unter dem Marken-Namen ZooBee ein Online-Shop mit Lebensmitteln dazu gekommen, um so das Portfolio sinnvoll zu ergänzen. Denn für viele haltbare Lebensmittel und Drogerie-Artikel konnte man bei den Prozessen auf den Abläufen des Handels mit Tierbedarf aufsetzen. Doch im Juni 2020 wurde das Angebot eingestampft, weil sich Zooplus auf sein Kerngeschäft konzentrieren will.

Schwab offline
Schwab verabschiedete sich im Juli (Screenshot)

4. Schwab.de: Der Schwab-Versand ist ebenfalls Geschichte. Denn der Shop der Otto-Tochter wurde im vergangenen Juli eingestellt. Mit diesem Schritt will die Schwab Versand GmbH in die Profitabilität zurückkehren, nachdem zuvor durchgeführte Maßnahmen nach eigenen Angaben leider „keinen nachhaltigen Erfolg“ hatten. Inzwischen konzentriert sich die Otto-Tochter daher ausschließlich auf das Geschäft mit großen Mode-Größen der Plus-Size-Marke Sheego, die ja von der Schwab Versand GmbH erst im Jahr 2009 gestartet worden war. Der Universalversender Schwab wurde dagegen bereits 1954 gegründet und war seit 1976 eine Otto-Tochter.

PlentyOne Online-Shop
Auch PlentyOne wurde eingestellt (Bild: Otto)

5. PlentyOne: E-Commerce-Geschichte ist auch der Sub-Shop PlentyOne, der auf das Geschäft mit Sportartikeln zugeschnitten war und vom Otto-Versand vor drei Jahren gestartet wurde. Im Angebot waren Schuhe und Sport-Bekleidung sowie Fitnessgeräte, Fahrräder und Zubehör. Mit diesem Nischen-Angebot wollte Otto zum einen davon profitieren, dass Sport-Bekleidung und Ausrüstung immer stärker online nachgefragt wurden. Zum anderen wollten die Hanseaten über PlentyOne aber auch an solche Kunden verkaufen, die bisher nicht bei Otto kaufen oder kaufen wollen. Doch die in das Konzept gesteckten Ziele ließen sich nicht erreichen.

Rakuten.de
Rakuten schickt Nutzer jetzt in andere Shops

6. Rakuten-Marktplatz: Seit Oktober 2020 können Online-Händler nicht mehr über Rakuten.de verkaufen. Denn die Amazon-Alternative konnte schlichtweg keine „relevante Marktpräsenz“ erreichen. Der Marktplatz wurde daher folgerichtig eingestampft, das Online-Portal lebt dennoch weiter. Jetzt ist das Portal aber nur noch eine Plattform, auf der externe Online-Shops mit Angeboten werben. Wer sich dafür interessiert, landet mit einem Klick in den externen Online-Shops der Anbieter. Hier kauft der Kunde zwar zunächst ein wie immer. Doch wer den Kauf bei Rakuten.de startet, erhält eine Gutschrift in Form von so genannten „Rakuten Points“.

Tchibo Share
„Tchibo Share“ wurde eingestellt (Screenshot)

7. Tchibo Share: „Schönes nachhaltig mieten“: Unter diesem Motto stand der Verleih-Service Tchibo Share. Über diesen konnten Verbraucher online Baby- und Kindermode bei Tchibo mieten. Doch knapp drei Jahre nach dem Start ist der Verleih-Service bereits wieder Geschichte. Dabei war die Idee dahinter gut. Denn hier konnten Nutzer ausgewählte Kinderkleidung solange leihen, wie sie die Textilien benötigten. Danach konnte man alle nicht mehr benötigten Sachen zurücksenden und wieder andere Mode leihen. Das sollte Geldbeutel und Umwelt schonen. Aber trotz solcher Vorteile konnte das Portal keine kritische Masse an Kunden begeistern.

Eingestellt wurde im Frühjahr 2020 auch der Delikatessen-Shop Gourmondo, dessen Aus damals auch Auswirkungen auf den Online-Shop von Alnatura hatte. Im November 2020 feierte der Delikatessen-Shop aber sein Comeback im E-Commerce, nachdem Ex-Eigentümer Delticom die Markenrechte und die Gourmondo-Domains veräußert hatte. Zwischenzeitlich offline war im vergangenen Jahr auch der Online-Supermarkt Getnow.com, nachdem eine Finanzierungsrunde gescheitert war. Unter einem neuen Investor hat der Online-Supermarkt aber jetzt auch wieder den Shop-Betrieb aufgenommen.

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