Personalie: Walbusch holt sich ehemaligen Weltbild-Chef

Das ist einmal eine Personalmeldung, die aufhorchen lässt: Der ehemalige Weltbild-Chef Carel Halff verstärkt ab sofort den Textilhändler Walbusch als neues Mitglied der Geschäftsführung. Bei dem Multichannel-Händler verantwortet der 64-Jährige die Unternehmensentwicklung. In dieser Funktion soll er die Geschäftsstrategie von Walbusch prüfen und entwickeln. Dabei hat er nach Informationen von neuhandeln.de bei Walbusch einen unbefristeten Vertrag. Halff selbst geht wiederum davon aus, die nächsten ein bis zwei Jahre für Walbusch tätig zu sein.

Carel HalffParallel zu seinem neuen Engagement bei Walbusch bleibt Halff aber weiterhin auch Geschäftsführung seiner selbst gegründeten Halff Beratung GmbH, mit der sich der gebürtige Niederländer im vergangenen Herbst selbstständig gemacht hatte. Als Berater hat sich Halff unter anderem auf Handelsunternehmen spezialisiert, die sich gerade im Umbruch befinden oder strategisch neu positioniert werden sollen. Dabei dürfte er mit seiner Erfahrung punkten, die er in mehreren Jahrzehnten an der Weltbild-Spitze sammeln konnte.

Den Augsburger Medienhändler habe Halff nach eigenen Angaben „aus kleinsten Anfängen mit 600.000 DM Jahresumsatz zu einem internationalen Firmenverbund mit in der Spitze knapp 1,9 Mrd. Euro Jahresumsatz“ aufgebaut. Seine Ära bei Weltbild endete im vergangenen Jahr und damit nach knapp 40 Jahren, als die Verlagsgruppe einen Insolvenzantrag stellen musste – den laut Halff die öffentlich geführten Diskussionen der kirchlichen Inhaber über Weltbild sowie die Verweigerung der weiteren Finanzierung für den notwendigen Umbau „erzwungen“ hatten.

Die Walbusch-Gruppe hat ihren Hauptsitz in Solingen und verkauft im Versandhandel mit den Marken Avena, Klepper, Mey+Edlich und Walbusch. Für die Kernmarke Walbusch betreibt der Handelskonzern außerdem bereits über 40 stationäre Mode-Geschäfte in Deutschland, wobei das erste dieser Ladengeschäfte gerade einmal im Frühjahr 2009 eröffnet worden ist. Zudem ist die Gruppe über den Versandhandel auch noch in Österreich und in der Schweiz aktiv.

Laut dem zuletzt veröffentlichten Konzernabschluss kam die Walbusch-Gruppe im Jahr 2013 auf einen Netto-Umsatz von 282,7 Mio. Euro und konnte damit zum Vorjahr ein hauchdünnes Plus von 0,5 Prozent verbuchen. Haupttreiber des Wachstums war dabei der weitere Ausbau des Stationärgeschäfts – allein 2013 hatte Walbusch ein knappes Dutzend Filialen eröffnet.

Das macht sich aber auch beim Jahresüberschuss bemerkbar, der um -29 Prozent auf 27,1 Mio. Euro gesunken war. Schuld an dieser Entwicklung waren laut dem Geschäftsbericht zum einen höhere betriebliche Aufwendungen, die unter anderem durch mehr Filialgeschäfte verursacht wurden. Zum anderen hatte sich die Handelsspanne verringert, was Walbusch mit einem „geänderten Artikelmix“ begründet. Die Umsatzrendite (bezogen auf den Netto-Umsatz) war mit einem knapp zweistelligen Wert von 9,6 Prozent aber nach wie vor gut ausgefallen.

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1 Kommentar

  1. Man sieht es mal wieder: Auf altes Know-ho kann man nicht verzichten. Herzlichen Glueckwunsch Carel Halff.

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