Serge van der Hooft verlässt den Vorstand der Beate Uhse AG. Nach eigenen Angaben will der Vorstandsvorsitzende aus persönlichen Gründen aus diesem Gremium ausscheiden, wie er am Mittwoch in einer Aufsichtsratssitzung mitgeteilt hat. Der Aufsichtsrat hat daher bereits mit der Suche nach einem Nachfolger für van der Hooft begonnen. Bis seine Position neu besetzt ist, wird Finanzchef Cornelis Vlasblom die Gesellschaft zunächst als einziger Vorstand führen.
Van der Hooft (siehe Foto) war seit Januar 2008 als Chief Operating Officer (COO) für die Beate Uhse AG tätig, im September 2010 wurde der 38-Jährige zum Vorstandsvorsitzenden beziehungsweise Chief Operating Officer (CEO) ernannt. Bevor er in den Vorstand des Konzerns aufrückte, war er bereits Geschäftsführer der ungarischen Tochter Beate Uhse Production Kft. sowie Managing Director des Großhandels. Als CEO verantworte er neben Versandhandel, dem B2B-Geschäft und dem Einzelhandel auch die Kommunikation.
Prinzipiell besteht der Vorstand des Konzerns nur aus zwei Mitgliedern. Neben van der Hooft ist dort der 48-jährige Vlasblom tätig, der als Finanzchef bislang für die Ressorts Finanzen, IT, Legal, Operations und Personal zuständig ist und nun erst einmal die Aufgaben von van der Hooft übernimmt. Dieser verabschiedet sich zwar aus dem Vorstand, bleibt dem Konzern aber erhalten. So soll er künftig das Großhandelsgeschäft der Unternehmensgruppe leiten, für das er auch schon vor seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender des Konzerns zuständig war.
Im vergangenen Geschäftsjahr 2014 konnte der Konzern seinen Gesamtumsatz zwar nur um 0,6 Prozent auf 142,9 Mio. Euro erhöhen, das Ergebnis vor Steuern hatte sich aber von 1,3 Mio. auf 2,4 Mio. Euro verbessert. Im stationären Einzelhandel ging das Geschäft um 3,6 Prozent auf einen Netto-Umsatz von 44,3 Mio. Euro zurück, weil der Konzern die Zahl seiner Filialen in Europa reduziert hatte. Beim Versandhandel sank der Umsatz von 60,5 Mio. Euro auf 59,7 Mio. Euro, weil man das Shop-System umgestellt hatte. Im Großhandel konnte der Konzern von 28,8 Mio. auf 33,5 Mio. Euro wachsen, weil man mehr Eigenmarken im Angebot hatte.
Mit einem neuen Logo, einem frischen Onlineshop-Design und TV-Spots (siehe Video) will der Konzern für seine Kernmarke „Beate Uhse“ zudem seit einem Jahr verstärkt Frauen als Kunden gewinnen. Dieses Ziel geht auf, wie es gegenüber neuhandeln.de heißt. Demnach bemerke man eine zunehmende Akzeptanz für die neue Markenausrichtung des Erotik-Anbieters.
Der Beate-Uhse-Konzern ist in zehn Ländern Europas im Einzel- und Versandhandel aktiv. In den einzelnen Ländern verkauft der Konzern jeweils unter den Händlermarken Beate Uhse (Deutschland) sowie Pabo (Holland und Belgien), Adam & Eve (Frankreich) und Christine le Duc (Holland und Frankreich). Im Großhandel ist der Flensburger Konzern sogar weltweit tätig.
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