Osteuropa-Expansion: Klingel wagt den Neustart mit "Stilago"

von Stephan Randler

07.09.2017

 (Bild: Eva Lessmann)
Bild: Eva Lessmann
Bild: Eva Lessmann unter Creative Commons Lizenz
Auf neuhandeln.de hatte ich bereits vor über einem Jahr darüber berichtet   , dass die Klingel-Gruppe   unter der Händler-Marke "Stilago" nach Osteuropa expandieren will   . Nun ist es offiziell soweit. So betreiben die Pforzheimer unter der Internet-Adresse Stilago.cz   ab sofort einen Mode-Shop, der sich an Kunden in Tschechien zwischen 30 und 50 Jahren richtet. Damit wird Klingel bereits zum zweiten Mal mit der Marke "Stilago" in Osteuropa aktiv - wenn auch diesmal mit einer etwas anderen Strategie.
Klingel Stilago
Der neue Stilago-Shop (Bild: Screenshot)
Denn ursprünglich hatte sich die Klingel-Gruppe im Jahr 2014 an dem Unternehmen Stilago beteiligt   , das damals reduzierte Marken-Mode über mehrere Online-Portale in 14 Ländern in Osteuropa verkauft hatte. Neben öffentlich zugänglichen Online-Outlets wurden unter der Marke "Stilago" auch geschlossene Shopping-Clubs betrieben, bei denen nur registrierte Mitglieder kaufen konnten. Durch die starken Nachlässe sanken die Marken auf ein Preisniveau, das auch für osteuropäische Kunden erschwinglich war, die über ein geringeres Einkommen verfügen. Die Marken wiederum konnten in Osteuropa ihre Restposten loswerden, ohne sie hierzulande abschleusen zu müssen. In separaten Online-Fashionmalls gab es von Stilago zudem Textilien zum Normalpreis, die von Versendern wie Heine    stammten oder direkt aus der Klingel-Gruppe kamen. Nach der Übernahme konnte die Klingel-Gruppe zunächst zwar "signifikante Erfolge   ” verbuchen. Doch bereits ein Jahr darauf erschwerten die Russland-Krise und der Verfall des Rubels das Geschäft. Vor diesem Hintergrund wurde zunächst das Geschäft in zehn Ländermärkten beendet   - unter anderem in Russland und der Ukraine. In den vier verbliebenen Ländermärkten konzentrierte man sich zudem auf das Geschäft der Online-Outlets, um die vorhandene Saison-Ware abzuschleusen. Nachdem alles verkauft worden war, hatte Klingel auch die Online-Outlets in den letzten Ländermärkten beerdigt   . Bereits damals hatte man aber in Aussicht gestellt, einen Neustart von Stilago anzupeilen. Deshalb können Verbraucher nun in Tschechien wieder einen Stilago-Shop nutzen, zusätzliche Online-Angebote für mehr als zehn weitere Ländermärkte sollen in den kommenden drei Jahren folgen. Im Angebot sind ca. 15.000 Artikel rund um Mode, Schuhe und Accessoires, die der Klingel-Konzern hierzulande bereits über seine Online-Shops vermarktet. Ein Discount-Konzept mit Online-Outlet und Shopping-Club gibt es daher jetzt nicht mehr, dafür nutzt man nun Synergien innerhalb des Konzerns bei der Verwaltung und dem Artikelmanagement sowie einer zentralen Lagerung im neuen Logistikzentrum in Pforzheim   . "Das Geschäftsmodell von Stilago ist sehr interessant, da es sich um ein Online-only-Konzept handelt", argumentiert Klingel-Geschäftsführer Armin Bischoff. Dazu ist die Klingel-Gruppe nun wieder in Osteuropa aktiv, nachdem der Konzern hier nach dem Rückzug von Stilago nicht mehr präsent war.
alle Optionen Mitglied werden auf neuhandeln

Abonnieren Sie unseren kostenlosen wöchentlichen Newsletter!

alle ThemenTags/Schlagwörter: