Nach Verkauf an Klingel: Alba Moda wird umstrukturiert

von Stephan Randler

08.07.2016

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Bei dem Textilversender Alba Moda   kommt es nun zu den "tiefgreifenden Einschnitten   ", die von der Klingel-Gruppe   bereits vor drei Monaten in Aussicht gestellt worden waren   . Demnach haben die Geschäftsführung und der Betriebsrat der Alba Moda GmbH nach ausführlichen und intensiven Verhandlungen nun eine Vereinbarung über einen Interessenausgleich und Sozialplan für eine Restrukturierung des Betriebes am Firmenstandort Bad Salzuflen (Nordrhein-Westfalen) getroffen.
Alba Moda
Alba Moda wurde vom Otto-Konzern an die Klingel-Gruppe verkauft (Bild: Screenshot)
Das Ergebnis dieser Verhandlungen: Für über 200 betroffene Mitarbeiter wurden Abfindungen zum Ausgleich ihrer wirtschaftlichen Nachteile vereinbart. Zusätzlich wird eine Transfergesellschaft eingerichtet, um den Arbeitnehmern den Übergang in eine neue Beschäftigung zu erleichtern. Den Stellenabbau gibt es in der Logistik und dem Kundenservice, da die Klingel-Gruppe diese Dienstleistungen künftig über ihren Firmensitz in Pforzheim abwickeln will. Auch administrative Tätigkeiten wie Buchhaltung, IT und Personalmanagement verlagert Klingel nach Pforzheim. Mit dieser Maßnahme möchte Klingel verstärkt Synergien nutzen und die Kosten bei dem Mode-Versender "nennenswert" senken. Durch die Restrukturierung bleiben knapp 100 Mitarbeiter bei der Alba Moda GmbH am Standort Bad Salzuflen. Vor Ort kümmern sich diese Beschäftigten um Einkauf, Marketing, E-Commerce und Vertrieb. Zwar bleibt auch das stationäre Outlet in Bad Salzuflen    bestehen. Doch vor dem Verkauf an die Klingel-Gruppe waren bei Alba Moda in Bad Salzuflen noch rund 340 Mitarbeiter beschäftigt. Die Klingel-Gruppe hatte Alba Moda in diesem Frühjahr vom Hamburger Otto-Konzern übernommen   . Die Hanseaten trennten sich von dem Mode-Versender, weil Synergien mit den Geschäften der Otto-Gruppe fehlten   und Alba Moda nach eigenen Angaben seit Jahren schon Verluste schreibe   .

Otto-Konzern hätte wohl weniger Arbeitsplätze erhalten

Nach der Übernahme wurde ein Restrukturierungsplan erarbeitet, der unter anderem einen Stellenabbau vorsah. Grund dafür sei unter anderem eine negative Umsatz- und Kundenentwicklung gewesen, durch die "eine sofortige Anpassung der Kostenstrukturen" notwendig geworden sei. Übrigens: Nach Angaben der Otto-Gruppe   wäre eine Fortführung innerhalb des Konzerns nur bei "einer erheblichen Restrukturierung des gesamten Geschäfts" in Betracht gekommen. Vor dem Hintergrund einer "bestmöglichen Beschäftigungssicherung" sei die Veräußerung an die Klingel-Gruppe daher "die sinnvollste Alternative" gewesen - was den Verdacht nahe legt, dass ohne einen Verkauf wohl weit weniger Arbeitsplätze erhalten geblieben wären als nun bei der Restrukturierung durch Klingel. Alba Moda wurde 1981 gestartet und bietet neben italienischer Mode der Eigenmarke “Alba Moda   ” ausgewählte Fremdmarken wie Marc O’Polo oder Tommy Hilfiger. Die Zielgruppe des Textilversenders sind Frauen über 50 Jahren (“Best Ager”), die über ein gehobenes Einkommen verfügen.
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