Bei Lascana brummt das Geschäft. So rechnet der Spezialist für Bademode, Dessous und Unterwäsche damit, das laufende Geschäftsjahr 2020/21 (Ende: 28. Februar) mit einem Brutto-Umsatz von 340 Mio. Euro abzuschließen. Das wäre ein Plus von sechs Prozent – und das im krisengebeutelten Corona-Jahr.

Und das hat es ja nicht gerade gut gemeint mit vielen Mode-Händlern. Denn in Corona-Zeiten interessieren sich Verbraucher gemeinhin mehr für Home-Office-Produkte und Wohn-Accessoires als für Mode. Denn viele Menschen wollen es sich zu Hause gemütlich machen, wenn Corona schon den Alltag einschränkt – und es eh wenig Anlässe gibt, um stylische Mode zu tragen.
Das Tochter-Unternehmen der Otto-Gruppe dürfte aber im Geschäftsjahr 2020/21 dennoch einen neuen Umsatzrekord verbuchen – obwohl durch Corona die Nachfrage nach Bademode auch bei Lascana eingebrochen war.
Mit der Corona-Krise hat daher der Umsatz in diesem Produktsegment rund 30 Prozent zum Vorjahr verloren. Die Otto-Tochter steht jetzt dennoch gut da, weil das eigene Sortiment für die Corona-Krise breit genug aufgestellt ist. So konnte Lascana bei anderen Kategorien wie Wäsche oder Loungewear zeitgleich um 20 bis 40 Prozent zulegen und damit den Einbruch bei Bademode überkompensieren.
„Online-Rallye, die wir so noch nie erlebt haben“
Nachvollziehbar. Denn Heimtextilien und bequeme Bekleidung werden in der Corona-Krise auch bei anderen Mode-Anbietern gekauft. Schließlich lässt sich das Leben in den eigenen vier Wänden auch damit aufwerten. Bei Lascana kommt auch dazu, dass man ebenfalls vom veränderten Kaufverhalten profitiert, weil Verbraucher im Corona-Jahr generell mehr online bestellen als zuvor. „Ab April setzte eine Online-Rallye ein, die wir so noch nie erlebt haben“, freut sich Lascana-Gründer Jens Fehnders.

Lascana wurde im Jahr 2006 gegründet und vertreibt neben Produkten der Eigenmarke „Lascana“ auch ausgewählte Lizenzmarken. Weltweit verkauft die Otto-Tochter über zehn verschiedene Online-Shops, 26 eigene Ladengeschäfte sowie Shop-in-Shop-Konzepte und Wholesale-Flächen. Die Produkte werden zudem über externe Online-Marktplätze vertrieben. Über den stationären Einzelhandel erzielt Lascana weltweit nur zehn Prozent vom Gesamtumsatz. Auch deshalb treibt der Online-Boom das Geschäft so.
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