Kein Investor: Strauss Innovation startet mit dem Abverkauf

von Stephan Randler

05.12.2016

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Bei der angeschlagenen Warenhauskette Strauss   gehen nun endgültig die Lichter aus. So hat der Insolvenzverwalter Dirk Andres   die rund 670 Beschäftigen der Strauss Innovation GmbH informiert, dass die Warenhauskette den Betrieb einstellt. Grund ist, dass kein Investor gefunden wurde. Doch ohne Investor sei es aufgrund von wirtschaftlichen und insolvenzrechtlichen Vorgaben nicht möglich, den Händler dauerhaft weiterzuführen. Deshalb startet der Insolvenzverwalter nun den Abverkauf.
Strauss Online-Shop
Der Online-Shop von Strauss (Bild: Screenshot)
Vor diesem Hintergrund bleibt der Großteil der 57 Filialen in Deutschland nur noch bis Ende Februar 2017 geöffnet. Das plane Strauss prinzipiell auch bei den Filialen, deren Mietvertrag bereits zum 31. Dezember 2016 gekündigt ist. Möglich ist das aber nur, wenn die jeweiligen Vermieter einer Verlängerung des Geschäftsbetriebs um einige Wochen zustimmen. Sonst schließen diese Filialen der Warenhauskette doch bereits zum Jahresende. Vor dem Aus steht auch der Online-Shop von Strauss Innovation, wie der Insolvenzverwalter auf Nachfrage von neuhandeln.de in Aussicht stellt. Die Geschäftsführung der Strauss Innovation GmbH hatte im September 2016 einen Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit gestellt   . Bereits damals zeichnete sich aber ab, dass die Ausgangslage nicht einfach ist - schließlich war es bereits der dritte Insolvenzantrag seit dem Jahr 2014 von Gesellschaften, die unter der Händler-Marke "Strauss" im deutschen Einzelhandel tätig sind. Zur Erinnerung: Seit Herbst 2015 wird das Strauss-Geschäft von der Deutschen Mittelstandsholding GmbH    (DMH) geführt, die damals als neuer Eigentümer eingestiegen war   . Wenige Monate zuvor hatten die für das Geschäft des Multichannel-Händlers zuständige Strauss Verwaltungs GmbH und die Strauss Logistik GmbH einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt   . Damals war die Finanzierung der Winterkollektion gescheitert, weil es zuvor “deutliche Umsatzrückgänge   ” gab. Komplett übernahm die DMH aber nicht das Geschäft von Strauss. So wurden nur rund zwei Drittel der Filialen sowie der Onlineshop und Teile der Verwaltung übernommen und in der neu gegründeten „Strauss Innovation GmbH“ fortgeführt. Für die Strauss Logistik GmbH wiederum sah man gar „keine Fortführungsperspektive“, die Logistik wird inzwischen daher über einen Dienstleister abgewickelt. Bereits 2014 hatte Strauss ein Schutzschirmverfahren    beantragt. Damals wurden schon 19 Geschäfte geschlossen und 300 Mitarbeiter entlassen, beim Einstieg der DHM im vergangenen Jahr auch nur ein Drittel der Arbeitnehmer aus der „Strauss Verwaltungs GmbH“ übernommen. Vor dem Einstieg der DMH gab es noch 77 Geschäfte und 1.100 Mitarbeiter bei den damaligen Strauss-Gesellschaften.
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