Kartellamt gibt grünes Licht: SportScheck geht an Signa Retail

von Stephan Randler

10.02.2020

 (Bild: marcus glgoer)
Bild: marcus glgoer
Bild: marcus glgoer unter Creative Commons Lizenz
Im vergangenen Dezember hatte die Otto-Gruppe angekündigt   , den Multichannel-Händler SportScheck   an den österreichischen Signa-Konzern   veräußern zu wollen. Heute hat das Bundeskartellamt den Deal offiziell abgesegnet, wie die Aufsichtsbehörde mitteilt (Aktenzeichen: B2-24/20). Demnach entstehe mit der Übernahme von SportScheck durch Signa Retail zwar der "führende Anbieter im Sport-/Outdoor-Einzelhandel in Deutschland". Trotzdem sei das Vorhaben im Ergebnis "wettbewerblich unbedenklich".
Andreas Mundt
Andreas Mundt (Bild: Kartellamt)
"Bundesweit liegen die gemeinsamen Marktanteile von SportScheck und Signa Retail in den relevanten Bereichen bei unter 15 Prozent", begründet Kartellamt-Chef Andreas Mundt (siehe Foto links) die Entscheidung. Selbst wenn man nur den stationären Handel allein betrachtet, würden die Beteiligten laut Analysen des Kartellamts in keiner Region über 30 Prozent Marktanteil kommen. "Das Online-Geschäft ist in diesem Bereich des Handels zudem sehr bedeutsam", erklärt Mundt. "Durch Online-Händler wie Amazon oder Shops der Hersteller wird wesentlicher Wettbewerbsdruck erzeugt." Die Otto-Gruppe   trennt sich von SportScheck, um dem Multichannel-Händler so die "beste Chance auf eine nachhaltige Perspektive" zu geben. Denn der Sportartikel-Spezialist kämpft seit Jahren mit roten Zahlen. Um den Turnaround zu schaffen, wären hohe Investitionen nötig - die der Otto-Konzern lieber in andere Handelsprojekte pumpt wie den Online-Shop Otto.de, der zum Marktplatz ausgebaut   wird. Bei Signa Retail wiederum will man SportScheck bei Galeria Karstadt Kaufhof   ansiedeln und hier das Geschäft mit diesem Schritt "erheblich   " verstärken. Denn zu Signa Retail gehören Sportabteilungen in den Karstadt-Kaufhof-Filialen als auch Karstadt Sports   mit Online-Shop und Filialen. Über die Sparte Signa Sports United   kommt zudem noch das Geschäft von Sport-Händlern wie der Internetstores-Gruppe   (u.a. Fahrrad.de   ) und Tennis-Point.de   dazu. Durch den Deal sichert sich Signa Retail jetzt noch zusätzlich das Online-Geschäft und die bundesweit 19 stationären Ladengeschäfte von SportScheck. In Großstädten wie Berlin summieren sich die Signa-Geschäfte damit zwar durchaus. Hier gebe es laut dem Kartellamt   aber auch viele Wettbewerber. Zudem werde der "Verhaltensspielraum" von Signa Retail auch im stationären Vertrieb durch Online-Wettbewerber beschränkt, wie die Behörde betont.
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