Nahtlose Auftritte: Omnichannel braucht modulare Shop-Architektur
Gastbeitrag von Judith Geuking
Eine Omnichannel-Strategie gilt mittlerweile als zentraler Ansatz für modernen Handel. In der durchweg miteinander verknüpften digitalen Welt geht es eben nicht mehr nur darum, den Verkauf von Waren über mehrere Kanäle hinweg anzubieten. Die Kunden erwarten einen ganzheitlichen Markenauftritt mit einheitlichen Informationen und Botschaften.
Sie wollen die Produkte ganz unabhängig von stationären Geschäften, Online-Shops, mobilen Anwendungen, Social Media oder digitalen Marktplätzen wie Amazon oder Otto einkaufen. Händler können solche Erwartungen aber nur erfüllen, wenn sie auch die passende Technologie implementieren.
Die Omnichannel-Idee kombiniert physische und digitale Erlebnisse. Aber die Dynamik des Online-Handels bringt dabei Herausforderungen mit sich. Kundenanforderungen ändern sich ständig und es entstehen immer wieder neue Kanäle, Touchpoints - und damit steigen die Anforderungen an die Darstellung von Marken und Produkten in den Frontends. Aber nicht nur die Kundenseite entwickelt sich weiter: Große Player experimentieren mit ganz neuen Formaten, wie aktuell Zalando und die Content-Plattform "Storys auf Zalando
". So erhalten Kunden neue Möglichkeiten, Marken zu entdecken, indem verschiedenste Kontaktpunkte nahtlos mit dem Kauferlebnis verbunden werden.
Das Spannende ist: Auch wenn Omnichannel gedanklich oft mit dem stationären Handel verknüpft wird, betrifft das Omnichannel-Prinzip ebenso rein digitale E-Commerce-Unternehmen. Kunden möchten auch zwischen verschiedenen digitalen Kanälen der Pure-Player wechseln und dabei stets auf dieselben Produktinformationen zugreifen können. Egal ob sie den Checkout-Prozess über eine App, im Mobile Browser, über einen Desktop durchführen oder direkt über soziale Medien einkaufen. Die Voraussetzungen dafür sind reibungslose Verknüpfungen und eine zentrale Datengrundlage.
Die richtige Technologie für viele Kanäle: MACH
Wenn Unternehmen nicht kanalübergreifend mit reibungslosen Verknüpfungen von Frontend und Backend arbeiten, riskieren sie eine schlechte User Experience. Dies kann letztendlich zu Warenkorbabbrüchen oder sogar zum Wechsel hin zu einer anderen Marke bzw. anderen Wettbewerbern führen. Kanalübergreifend zu handeln bedeutet in moderne und flexible E-Commerce-Technologien zu investieren, mit denen das Einkaufserlebnis über alle Kanäle hinweg funktioniert. Eine Commerce-Architektur sollte sämtliche bestehende und auch zukünftige Kunden-Touchpoints bedienen können.
Hier kommen Unternehmen nicht mehr an Microservices, API-first, Cloud-native und Headless vorbei. Die MACH-Architektur kann als führendes Konzept für moderne und zukunftsorientierte Digital Commerce-Plattformen betrachtet werden. Denn ihr modularer Ansatz bei der Softwareentwicklung ermöglicht es Unternehmen, von einer größeren Flexibilität zu profitieren und eine maßgeschneiderte Customer Journey für ihre Kunden zu erstellen. Online-Händler können ihre Shopsysteme damit schnell an veränderte Marktbedingungen anpassen, neue Funktionen und Kanäle direkt testen und ihren Kunden stets das bestmögliche Einkaufserlebnis bieten. Ein einheitliches Kundenprofil über alle Berührungspunkte hinweg hilft, dieses Erlebnis positiv aufzuladen.
Jetzt die Tech-Basis vorbereiten
Wer ein System im Einsatz hat, das über individuell entwickelte Anbindungen mit einem Altsystem im stationären Handel kommuniziert, sollte jetzt die technischen Weichen für den Omnichannel-Ansatz stellen. Der digitale Transformationsprozess beinhaltet dabei nicht das Ende der bestehenden Systeme. So müssen etwa Warenwirtschaftssystem oder Produktinformationssystem nicht abgeschaltet werden. Der Prozess beinhaltet vielmehr, gezielt den Wechsel hin zu neuen Technologien und Systemarchitekturen vorzubereiten, um am Ende eine nahtlose Migration durchzuführen, die von den Kunden nicht gespürt wird. Die modulare, skalierbare und flexible MACH-Architektur kann dafür die optimalen Voraussetzungen schaffen, damit Omnichannel sowohl auf technischer Ebene als auch in den Köpfen der Kunden funktioniert.
In unserer Kategorie Shop-Tech informieren wir regelmäßig über neue und innovative Technologien und Themen für Entscheider im E-Commerce. Diese Rubrik wird unterstützt von der Digitalagentur kernpunkt . Über die Autorin:
Judith Geuking ist Online-Redakteurin und Content-Strategin für SaaS-Startups und Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen. Sie beschäftigt sich mit neuen Technologien und Lösungen, die die Arbeit einfacher machen und für bessere digitale Erfahrungen in Online-Shops und Co. sorgen - auf Unternehmens- wie auch auf Nutzer-Seite.