Empiriecom: Geschäftsführer Vogt verlässt Baur-Tochter

Bei der Baur-Tochter Empiriecom gibt es einen überraschenden Wechsel im Management. So ist Ludger Vogt zum 09. November aus der Geschäftsführung der Baur-Tochter ausgeschieden, wie das Unternehmen jetzt mitteilt. Demnach hatte die Gesellschafterversammlung der Baur-Tochter beschlossen, den 55-Jährigen von seiner Funktion als Geschäftsführer zu entbinden. Hintergründe hat die Baur-Gruppe auf Nachfrage von neuhandeln.de nicht verraten wollen.

Ludger Vogt

Ludger Vogt (siehe Foto links) war seit dem Start von Empiriecom in diesem Frühjahr als Chief Technology Officer (CTO) bei der Baur-Tochter tätig und hatte seitdem in der Geschäftsführung den Bereich „E-Commerce Platform Services“ verantwortet. Er war zuvor unter anderem als Vorstand für Software-Anbieter Intershop tätig und erst wegen Empiriecom zur Baur-Gruppe gewechselt. Seine Aufgaben übernimmt zunächst Claudia Biedermann-Schalkhäuser, bis die Otto-Gruppe einen neuen CTO für Empiriecom findet.

Die 42-Jährige ist bereits als Bereichsleiterin für „Development & Operation“ bei Empiriecom tätig und war zuvor zehn Jahre beim Baur Versand. Damit sind nun alle Führungsaufgaben bei der Baur-Tochter an Mitarbeiter verteilt, die bereits länger für die Baur-Gruppe tätig sind.

So kümmert sich im Führungsteam von Empiriecom nach wie vor Dirk Lauber (51) als CEO um Site Engineering und Business Intelligence, während László Kovács (33) als Finanzchef für Business Controlling, Produktion & Daten-Management verantwortlich ist. Beide waren vor dem Start von Empiriecom auch schon als Bereichsleiter in der Baur-Gruppe aktiv.

Bei Empiriecom handelt es sich um einen E-Commerce-Bereich der Baur-Gruppe, der im März 2015 in eine eigene Gesellschaft ausgegliedert wurde. Die Baur-Tochter ist auf Conversion-Optimierung spezialisiert (Motto: „Mehr Rendite für Ihr E-Commerce-Geschäft“) und betreut über 40 Online-Auftritte von Versendern aus der Otto-Gruppe wie Quelle.de oder Universal in Österreich. Künftig will man auch Händler außerhalb der Otto-Gruppe als Kunden gewinnen.

Punkten will man dabei mit einem genossenschaftlichen Ansatz, denn Kunden von Empiriecom sollen ihr Online-Geschäft in Zusammenarbeit optimieren und eben nicht in Eigenregie – wie es üblich ist. So werden die (anonymisierten) Daten der Händler in einen gemeinsamen Topf geworfen, um eine breitere Datenbasis zu erhalten und von gemeinsamen Erfahrungen zu profitieren. So sollen Händler beispielsweise erfahren, wie sich Online-Videos nicht nur bei ihnen auf den Abverkauf auswirken, sondern was Bewegtbilder auch bei anderen bewirken.

Damit verspricht sich Empiriecom für seine Handelspartner im Idealfall einen Benchmark und Hinweise dazu, unter welchen Voraussetzungen (z.B. Sortiment, Platzierung im Online-Shop) denn einzelne Maßnahmen wie Online-Videos gut verkaufen sollten. Diese Erfahrungswerte kann dann jeder Händler nutzen, um bei der Optimierung nicht bei null zu starten. So sollen Partner von Empiriecom durch gemeinsame Daten ihre Shops günstiger optimieren.

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